Review

Pina ist kein direkter Tanzfilm. vielmehr eine Dokumentation und eine Hommage an Pina Bausch. Deshalb ja auch der Filmtitel. Man bekommt zu 90 % des Film nur Cherographien zu sehen und im Rest ein paar Erfahrungen der Tänzer mit Pina Bausch, welche zwischendurch eingespeist werden.
Leider funktioniert der Film weder als Tanzfilm , noch als Dokumentation, noch als Hommage und zu dem kommt der 3D-Effekt dem Film wenig zu Gute.
Es werden lediglich Ausschnitte aus Gesamtwerken gezeigt,diese haben schon ein gewisse Spielzeit, aber wirken dermaßen aus dem Kontext gerissen,dass es einfach unberüht und unspiriert bleibt. Die Geschichte oder das Sujet des gezeigten Stückes wird nicht klar. Natürlich muss es nicht minutiös dargestellt werden, ein gewißer Interpretationbereich schafft Spannung und lässt zu , das Jeder seinen ganz eigenen induviduellen Film gesehen hat Dies stellt sich bei Pina aber keineswegs ein. Auch ohne die nötigen Informationen schafft es die Choreographie nicht die nötigen intensiven Emotionen beim Betrachter hervorzurufen. Daran sind noch nichtmal die Tänzer schuld, welche sehr gut sind. Die dargeboten Szenen, zeigen meist, nicht nur, aber sehr viel Minimalismus und unspektakuläre Hand und -Tanzbewegungen. Was nicht so schlimm wäre verstünde man was denn da gerade ausgedrückt werden sollte. Stellenweise (Vollmond-Vorstellung, Teile der Eröffnungssequenz)) sind die Tänze agil,schnell- ohne Frage bei dem Tempo anstrengend,was auch immer deutlich rüberkommt(Habe mich hier gefragt ob dies ein Stilmittel seien soll). Doch blieben die Bewegungsmuster in meinen Augen wenig beeindruckend, wenig überzeugend in Ihrer Ästhetik, zwar stellenweise dynamisch aber spannungsarm. Zumal die Musik um einiges an Unterstützung bietet gerade in den "treibenden Momentan. Wäre diese auch noch dezenter oder gar falsch ausgewählt, bliebe vom eigentlichen Tanzgefühl nicht mehr viel über.
Klar bekommt man hier keine klassische Tanzkür zu Gesicht, aber dafür auch keinen Kontrast. Ich war von den Tanzeinlagen enttäuscht-aus akrobatischer Sicht war nichts zu bestaunen-Kraftakte waren ebenfalls nicht vorhanden. Konditionell anstrengend Passagen-keine Frage aber leider auch wenig beindruckend. Also denke ich mir,dass hier das erzählte Szenario in Kombination den großen Erfolg ausgemacht hat. Nur leider kann der zerstückelte Film nichts dazubeitragen. Wahrscheinlich wäre ein komplettes Stück als Film besser gewesen. Denn über Pina Bausch erfährt man so gut wie garnichts. Die Kommentare der Tänzer sind Standard wie z.B sinngemäß: "Sie hat mich wachgerüttelt, hat mich inspiriert, alles aus mir rausgeholt usw..."
Das jemand in so einer Position mit Menschen macht, ist wohl klar und erwartend-ist ja auch schließlich ihr Job gewesen, sagt aber nicht über den Menschen selber aus-seine Auffasungen,Einstellungen eigene Inspirationen usw. Man hätte ja als Zusatz der BD/DVD eine eigeno Doku draufpacken können und das eigentliche Werk gehuldigt, in dem man einfach eines komplett gezeigt hätte.
Die Darstellung in 3D schmältert den gewünschten Transport der Emotionen vielleicht eher noch. Es fehlt an Schärfe und bei schnellen Bewegungen tritt eine Art Ghosting ein-Nein es lag nicht nur an meinem Kino-habe andere auch schon bestätigt. Zumal einige Szenarien auch im Dunkeln spielen und die Ebenen nich so zur Geltung kommen. Das merkt man dann immer wieder wenn Wenders Szenen zeigt in denen er die Tänzer hat draußen gefilmt,da hier die Plastizität am besten zu sehen ist.

Fazit:
vorab:
Ich habe vorher noch nie was von Pina Bausch gehört und finde klassisches Ballett-naja. Die Stücke kenne ich demnach auch nicht und weiss nicht wie sie als komplettes eigenständiges Stück live wirken. Dennoch war ich neugierig ob sich hier ein neues Interesse auftut---Leider nein.
"Pina" ist stellenweise langweilig, unbeeindruckend und aus dem Zusammenhang gerissen wirkend. Die Choreographien wirken unspektakulär und können die nötigen Emotionen nicht transportieren. Die Visualität ist stellenweise gut, die Tänzer geben wohl auch alles. Als Doku komplett uninformativ (sachlich wie emotional). Wahrscheinlich in 2D sogar wäre der Film besser gewesen.
Ich habe mich für diese Art Tanz,Choreo,Darbietung nie interessiert,wohl sowas schon gesehen und erhoffte dadurch einen anderen Blickwinkel. Ich bin komplett vorurteilsfrei ran an den Film und war von Hoffung. "Pina" konnte mich aber nicht überzeugen und wer nicht ein bißchen für sowas übrig hat,dem wird sich wahrscheinlich auch keine neue Welt eröffnen.

3,5 von 10 Punkten

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