Auf die geniale Idee, einen Film "Humans versus Zombies" zu nennen, da drauf muss man erst mal kommen. Ich denke, mehrere Wissenschaftler waren tagelang gleichzeitig am Werk um diesen eloquenten Titel zu kreiren.
Wenigstens kann man sich den Covertext auf der Rückseite sparen, denn man kann sich ja ungefähr denken, um was es in diesem Film geht.
Trotzdem gibt es mal von mir noch eine knappe Inhaltsangabe: Der Zombievirus bricht weltweit aus und man reduziert das Geschehen auf eine Studentengruppe, die sich durch die Uni und später durch den Ort schlagen muss, um dem tödlichen Virus zu entkommen...
So, wo soll ich anfangen. Am besten da, wo ich vor der Inhaltsangabe aufgehört habe... Zombie-Filme werden heutzutage am Fließband hergestellt und die meisten Produktionen davon sind grottenschlechte Beispiele für einen gemütlichen Abend vor der Glotze. Die "Vorahnung" von meiner Seite aus, wieder ein Güllefilm in den Player gelegt zu haben, verstärkt sich noch mehr durch das Wort "Versus". Ich weiß nicht, wie viele Filme ich schon gesehen habe, die "X Versus Y" hießen, und noch beknackter waren, wie die minderwertigen Zombie-Fließband-Produkte.
Und der Anfang bestätigte mir diese Vorahnung dann auch. Zwar wirkt der Film sehr hochwertig gedreht, doch man muss sich mit nervigen Charakteren, Hohlbratzen-Dialogen und richtig schlechten deutschen Synchronsprechern auseinandersetzen. An dieser Stelle schlittert der Streifen einer 1er-Bewertung entgegen.
Die ersten 30 Minuten ist wenig los, doch dann bekommt dieser Film tatsächlich einen Umschwung: Als es dann mal endlich mit den Zombies richtig losgeht, schließen sich die Studenten Frank (Frederic Doss) an, der durch Veschwörungs-Internetseiten mächtig einen an der Klatsche hat und es deshalb nur zum Sicherheitspersonal an der Uni geschafft hat. Von da an werden die nervigen Figuren sympathischer (ich kann mir das selber nicht erklären), die Klischees, die sie ausstrahlen, passen auf einmal und Frank wälzt sich in bester Rambo-Manier durch die Zombie-Horden mit einer Pump Gun. Selbst an die nervige Synchro habe ich mich gewöhnt.
Später legt "Humans versus Zombies" noch einen drauf und es wird sich mit allerlei Gartenwerkzeug verteidigt - wobei da einige wirklich schräge Ideen dabei sind und den Film positiv aufwerten.
Dennoch kommt die Story mehrmals wieder zum Stillstand, was nicht passend wirkt (draußen ist die Hölle los) und den Filmspaß dementsprechend wieder schmälert.
Mit Blut oder heftigen Mordsequenzen wird nicht gegeizt, dennoch kommt mir diese Fassung geschnitten vor, auch wenn einige Webseiten was anderes behaupten.
Alles zusammengezählt wirkte "Humans versus Zombies" durchaus ansehbar, kein schlechter aber auch kein wirklich guter Streifen. Für einen trashigen Abend wird es schon reichen, evtl. kann man mit Schnaps oder Weihrauch schnüffeln nachhelfen. Ein klarer Vierer-Kandidat, aber durch den schrägen Humor gibt es von mir noch einen Punkt oben drauf. Genre-Fans können mal einen Blick riskieren, sollten allerdings die Erwartungen erheblich runterschrauben.
5/10