„Eine Perfekte Waffe“ ist einer jener Martial Arts Actionfilme, wie sie Ende 80er – Anfang 90er Jahre noch Mode waren und wie es sie heute kaum noch gibt.
Jeff Sanders (Jeff Speakman) kommt von der Arbeit auf einer Baustelle nach Hause und übt erst mal zur Musik von „I`ve Got The Power“ von SNAP seine Kampftechniken. Ein netter Anfang, zwar Genre-typisch, aber Stimmung erzeugend.
Nach seinen Übungen will er sich in seinem Sessel zurücklehnen und einen Anruf bei Kim (Mako) tätigen, einem alten Freund. Dieser hat jedoch gerade ei paar koreanische Gangster in seinem Laden, welche ihn zwingen wollen in seinem Geschäft ihre Drogen zu lagern. Sie unterbrechen das Gespräch und Jeff macht sich auf, um Kim zu helfen.
Auf dem Weg, erfährt der Zuschauer in Rückblenden die Geschichte von Jeff: Als Jugendlicher war er schwierig, aber Kim riet seinem Vater, Jeff auf eine Schule für Kenpo-Karate zu schicken, um ihm Disziplin einzutrichtern. Jeff war ein guter Schule, aber schlug einen Typen, der seinen kleinen Bruder Adam angriff, halbtot. Danach wurde er von seinem Vater verstoßen. Diese kleine Familiengeschichte lockert den Film mit einer emotionalen Schiene auf, was in diesem Subgenre des Actionfilms eher selten zu finden ist. Von einigen Menschen wird dies vielleicht als unnütz und störend empfunden, ich persönlich mag diesen Aspekt.
Bei Kim angekommen, gibt’s erst mal ordentlich auf die Moppe für die Gangster. Diese ziehen sich zurück und Kim und Jeff können ihr Wiedersehen feiern, auch wenn der kleine Junge, der bei Kim arbeitet, davor warnt sich mit der koreanischen Mafia anzulegen. Kim will allerdings trotzdem mit den Mafiosi verhandeln. Doch in der Nacht bekommt er Besuch von einem Auftragsmörder der Koreaner. Ergebnis: Tod durch Headbutt. Diese Einführung in die eigentliche Geschichte geht recht flott von statten, macht aber Lust auf mehr, da der erste Kampf kurz gehalten ist.
Von da an macht sich Jeff auf eigene Faust auf die Suche nach den Drahtziehern, doch seine Recherchen bekommen eine brisante persönliche Note: Sein kleiner Bruder Adam (John Dye), inzwischen Polizist wie Jeffs und sein Vater, leitet die Ermittlungen in dem Fall. Doch Jeff will Adam nicht in seinen Rachefeldzug mit hineinziehen.
„Eine perfekte Waffe“ richtet sich trotz der etwas größeren Bandbreite der Story klar an Actionfans. Denn die Martial Arts Sequenzen, in denen Jeff Speakman zum ersten Mal filmisch zuschlägt, sind die furiosen Herzstücke des Films.
An sonstiger Action wird auch eine gute, wenn auch nicht übermäßig spektakuläre Verfolgungsjagd geboten. Die Kämpfe hingegen sind virtuos und können durchaus überzeugen, auch wenn sie nicht ganz an Höchstleistungen wie „Rapid Fire – Unbewaffnet und extrem gefährlich“ heranreichen. Nur die Quantität lässt etwas zu wünschen übrig; man hätte durchaus ein echtes Kampfsportfeuerwerk abfackeln können.
Die Story kann überzeugen und ist für das Genre der amerikanischen Martial Arts Action überdurchschnittlich. Mit Filmen, bei denen der Plot im Vordergrund steht, kann „Eine Perfekte Waffe“ zwar nicht konkurrieren, aber die Handlung ist recht spannend und langweilt nicht.
Auf der emotionalen Schiene fährt „Eine perfekte Waffe“ auch recht gut, obwohl diese Szenen den Zuschauer nicht sonderlich berühren. Aber Aspekte wie der Familienzwist oder die verflossene Liebe aus der Karateschule bieten eine willkommene Abwechslung zu den emotionslosen Prügelknaben des Genres.
Speakman ist zwar kein Top-Darsteller, aber auch kein schauspielerischer Totalausfall. So absolviert er „Eine Perfekte Waffe“ recht solide, so wie die Nebendarsteller. Nennenswert für Actionfans ist vielleicht noch der kleine Auftritt von Cary-Hiroyuki Tagawa, der auch hier mal wieder einen Bösewicht spielt, so wie in den meisten anderen seiner Filme (z.B. „Showdown in Little Tokyo“).
„Eine Perfekte Waffe“ ist ein furioser Actionfilm, der für Fans gute Unterhaltung bietet und lediglich einen Wunsch offen lässt: Kampfszenen in größerer Quantität.