Man darf „Midnight Ride“ sicher zu einem der wenigen Dudikoff-Filme zählen, die nicht von überflüssiger Sorte sind. Dies ist jedoch in erster Linie dem Mann zu verdanken, der vor allem als Luke Skywalker in „Star Wars“ bekannt wurde. Mark Hamill steht in diesem Film sozusagen für den wichtigsten Leistungsträger, da er schauspielerisch eine absolute Glanzvorstellung wie keiner der anderen Akteure abliefert. Obwohl ihn seine Körpergröße zunächst als grünen Jungen erscheinen lässt, gelingt ihm mit seiner boshaften Mimik die Darstellung des geisteskranken Serienmörders derart, dass Dudikoffs beschränktes Können gar nicht weiter ins Gewicht fällt. Den wesentlichen Reizfaktor des Films muss man daher klar ihm zugute halten.
Hinzu kommt noch, dass hier ansonsten eigentlich alles nur Durchschnitt ist. Die Action-Einlagen sind nichts Weltbewegendes, von Regisseur Bob Bralver aber immerhin routiniert umgesetzt. Mit der übrigen Besetzung kann man halbwegs zufrieden sein, wobei ich es als unnötig empfand, die Rolle des Dr. Hardy an eine Hollywood-Legende wie Robert Mitchum zu vergeben. Dessen Figur wird dadurch jedenfalls nicht viel interessanter, zumal sie nur sehr kurz präsent ist. Bei der einfachen Handlung fallen insbesondere die knappe Zeitspanne sowie die geringe Anzahl an Charakteren positiv auf (die meisten anderen Genre-Vertreter müssen sich anscheinend grösseren Maßen bedienen, um vergleichbare Qualitäten in Sachen Spannung usw. zu erreichen). Dass dennoch einige Elemente etwas unvermittelt aufeinander folgen, kann man ihr leicht nachsehen.
Fazit: Auch wer mit dem Hauptdarsteller sonst nichts anzufangen weiss, sollte mal einen Blick riskieren.