Ein Gedicht an das Leben… und an Apu!
Ein Meilenstein und Grundpfeiler des indischen Kinos, das Regiedebüt einer Legende und echten Weltkinodinos.
Der Auftakt einer Reise, einer Trilogie von intimen wie epischen Maßen, von aufgerissenen Augen, gebrochenen Herzen und zerstörten Straßen.
Eine Ballade des Sehens, des Fühlens, des puren Leben, sehen wir eine Familie in wildem Fahrwasser alles zu geben.
Laut Legende ein Werk von und voller Anfänger in diesem Medium, baut dieser dramatische Weg trotz Langsamkeit auf nahezu null Tedium.
Jungdarsteller, denen man Glück wie Leid absolut glaubt, eine kontrastreiche und poetische Bildsprache, die einem oft genug den Atem raubt.
Von Zügen und Feldern, von Stürmen und Verlusten, in den Augen der Figuren werden einem die Ausmaße am bewussten.
Machte indische Instrumente, Musiker und Künstler weltweit bekannt, umso unglaublicher, dass hier ein Anfang-Dreißigjähriger war außer Rand und Band.
Das kann genannt werden in Atemzügen mit Welles, Ozu oder Fellini, vom italienischen Neorealismus hat das viel von Neapel bis Rimini.
Von Fahrraddieben bis zu Reisen nach Tokio, ist das ganz echt und athenisch, nie Knallpeng oder Show.
„Pather Panchali“ dreht dich gefühlstechnisch durch die Mangel, um diesen Stammplatz im indischen Kanon gibt’s kein Gerangel.
Da bekommt man gleich Lust die Trilogie zu vervollständigen, für jeden Kinoliebhaber macht im Grunde deren Erforschen massiven Sinn.
Diese ersten Erfahrungen und Schritte Apus bleiben im Gedächtnis, genauso wie Rays unsterbliches Vermächtnis.
„Pather Panchali“ gleicht einem Urknall der indischen Filmwelt, ein Monument, neben das sich jeder Nachfahre selbst heute noch nur ungern direkt hinstellt.
Weit weg von Kitsch, Tanz oder Bollywood, wirft man einen gewagten Blick in Gefühlswelten und eine ungeschönte Hood.
Genauso voller Kummer wie Hoffnung, voller Regen und Menschlichkeit, für eine solche Kinogüte kann man nur schwer sein wirklich bereit.
Apu, halte durch, bleib' wach und positiv, hier gibt’s nichts zu seh'n, ich habe nur Zwiebeln geschnitten, *schnief*.