Er schrieb für Walter Hill "Nur 48 Stunden" und auch "Strassen in Flammen", hier führt Larry Gross (Der falsche Zeuge) zum ersten Mal Regie bei einem Spielfilm. Sam Bernard (Warlock: The Armageddon, Payback) und Michael Jacobs (Halloween 5, Certain Fury) schrieben das Drehbuch zu "3:15 - Die Stunde der Cobras". Ein typischer 80er Jahre Gangfilm, der dank seiner 80 Minuten Laufzeit durchgehend unterhält.
Einst gehörte Jeff Hanna (Adam Baldwin) zu den "Cobras", doch er stieg vor einem Jahr aus, als sein bester Kumpel Cinco (Danny De La Paz) einen Mann ermordete. Nun führt Jeff ein normales Leben und hat in Sherry (Deborah Foreman) seine neue Freundin gefunden. Doch Schulleiter Horner (Rene Auberjonois) will der Gewalt an seiner Schule eine Ende bereiten und führt mit Hilfe von Detective Moran (Ed Lauter) eine Razzia durch. Die "Cobras" werden bei verteilen von Drogen erwischt, Cinco bittet Jeff vorher die Drogen zu verstecken, doch der will damit nichts mehr zu tun haben. Von nun an steht er auf der Abschussliste seiner ehemaligen Kumpels und auch Sherry ist in Gefahr.
Der Plot ist denkbar einfach gehalten und klammert sich an das übliche Schema. Da gibt es eine Schule, die Kriminalität ist extrem hoch, Drogen werden verteilt, verschiedene Banden verteidigen ihr Terrain und mittendrin ist Jeff Hanna. Auch er war mal ein Schläger der "Cobras", wie wir zu Beginn sehen. Da mischen die "Cobras" eine andere Bande gehörig auf und Cinco ermordet kaltblütig einen Menschen. Das war selbst Jeff zuviel und er steigt aus. Die Bande hasst ihn dafür, doch es gibt keine Konfrontationen. Jeff lässt sie links liegen und beschäftigt sich lieber mit der Schule, Basketball und seiner Freundin. Doch bei der Razzia hilft er Cinco nicht die Drogen verschwinden zu lassen, nun gilt er sogar als Verräter. Gross erzählt seine Story recht flott und lässt noch ein wenig Platz für kleinere Nebenstränge. Da wäre der Schuldirektor, welcher seine Schule säubern will, so will er Jeff zur Aussage gegen die "Cobras" zwingen. Oder Lora (Wendy Barry), Jeffs Ex-Freundin welche ihn immer noch liebt und ihm versucht zu helfen und daraufhin selbst ordentlich in die Mangel genommen wird.
Natürlich wird auch Jeffs jetztige Freundin Sherry noch attackiert, somit hat Jeff ein Motiv sich an den "Cobras" zu rächen. Richtige Actionszenen braucht man jedoch nicht erwarten, die gibt es nur zu Beginn und im gelungenen Finale. Aber "3:15 - Die Stunde der Cobras" ist trotzdem solide spannend, obwohl bei dieser Art von Filmen immer der Gute siegt. So gibt es einige old schoolige Keilereien, die zwar nicht sonderlich spektakulär, aber dafür sehr brutal ausfüllen. Im Finale kommt auch eine Schusswaffe zum Einsatz und die finale Hetzjagd durch die Schule, wo Jeff im Alleingang gegen die "Cobras" antreten muss, ist der eindeutige Höhepunkt. Vor allem, weil er plötzlich allein da steht. Selbst sein bester Freund lässt ihn im Stich, doch trotzdem erhält Jeff ein wenig Hilfe.
Adam Baldwin (Predator 2, Digital Man) nimmt man den Rowdy gut ab und auch nach dem Ausstieg aus der Bande ist er immer noch recht kaltblütig, manchmal sogar unsympathisch. Doch er füllt diese Rolle gut aus. Danny De La Paz (Freejack, 8 Millionen Wege zu sterben) gibt den fiesen Anführer Cinco. In Nebenrollen sind Mario Van Peebles (Full Eclipse, Bandenkrieg) und Gina Gershon (No Turning Back, Red Heat) zu sehen.
"3:15 - Die Stunde der Cobras" hat einen simplen Plot, den Larry Gross sehr effektiv umgesetzt hat. Die Darsteller sind ordentlich, das Flair der 80er Jahre kommt schön zur Geltung und unterhaltsam ist das Ganze auch. Trotzdem würde mehr Action nicht schaden und der Lovestory schenkt man zuviel Beachtung. Doch wer schon "Die Kids von Orlando" oder "Der Prinzipal" mochte, dem wird dieser unbekannte Gangfilm auch gefallen.