Fortsetzung zum Videothekenhit Demolition High, der xten Variante von Stirb langsam, wo dort der Terror anfing und hier der Terror weitergeht. Während der erste Teil vom Wynorski Jim gedreht wurde, wird er hier noch als Produzent und laut seinen Erinnerungen auch irgendwie als Drehbuchautor verantwortlich gezählt, in der offiziellen Listung aber Steve Jankowski und damit wie auch beim Vorgänger gleichbleibend erwähnt. Der Regisseur hat allerdings gewechselt, ist nunmehr Kevin Tenney und damit eher (oder eher wieder) ein Mann für normalerweise das Horrorgenre für den hiesigen Actionthriller zuständig. Die Besetzung mit Corey Haim in der Hauptrolle bleibt natürlich bestehen, das Setting ist leider keine Universität, wie gedacht und im Titel verkündigt, sondern die banale Industriebaute und speziell ein Wasserwerk:
Eher zufällig bei einer Exkursion von Professor Harris [ Laraine Newman ] zum lokalen Wasserwerk dabei, entdeckt der Student Lenny Slater [ Corey Haim ] anders als seine Kommilitonen der Richfield University wie Bruce McGuinness [ Erin Beaux ] und Jenny [ Ami Dolenz ] schnell, dass in der Fabrik etwas faul ist; wurde die doch kurz zuvor vor den Terroristen um Momad [ Bernard White ], seiner Schwester Elia [ Michele Maika ] und den Landesverrat begehenden Soldaten Sergeant Max Carver [ Todd Allen ] eingenommen, die ein tödliches Nervengift in das Trinkwasser geben wollen. Bald weiß auch Carvers alter Bekannter Colonel Gentry [ noch der Beste in der Runde: Robert Forster ] von der Geiselnahme und dem Anschlag, unterstützt bei der Vereitelung von außen wird er von der FBI Psychologin Special Agent Diane Woods [ Khrystyne Haje, die ihre Autorität mit einem superkurzen Rock untergräbt ].
Die ersten Minuten und sowieso könnte man meinen, man hat aus Versehen den falschen Film angemacht und wieder den Vorgänger aus dem Regal gezogen und als Abendunterhaltung gewählt; wird doch erneut bei Nacht ein militärisches abgeriegeltes Grundstück (mit einer Patrouille, einem Wachposten und einem Kommandeur) als Ziel für ein Überfall ausgesucht und erneut per Van die Terroristen in das flink eingenommene Areal kutschiert. Drei Tote und ein Kollateralschaden bei den "Jalla! Jalla!" - Gestalten später wird dann mal so etwas wie Gegenwehr geleistet, Schüsschen in die Wildnis abgegeben und eine Selbstzerstörung des gesamten Gebäudes ausgelöst.
Das weitere Geschehen bis zum nächsten Gewaltstreich und schließlich und endlich der Konfrontation der Gegenüber wird hier wie anderswo natürlich parallel beobachtet und in sich steigender Annäherung erzählt, in Bildern übrigens, dessen doch vergleichsweise junges Material aussieht wie einmal quer durch die Kloake gezogen und danach in Staub zum Ausbleichen durch die Sonne ausgelegt. Die Universität aus Ausgangspunkt der Jugendlichen sieht auch nicht wirklich überzeugend aus, nicht standesgemäß für die Bildung junger Leute einer ganzen Generation und hat auch nicht so richtig das Personal, welches vor Intellekt überfließt oder sonst wie hoffnungsvolle Zukunft verströmt. Immerhin ist Haim hier mit gesundem Kopfhaar ausgestattet und wirkt tatsächlich wie in der Blüte seines Lebens, zwischenzeitlich strahlt er gar überzeugend, sei es durch die Anwesenheit von Dolenz als attraktive junge Blondine (mit riesigem Ausschnitt bis zum Bauchnabel in ihrer Einführungsszene) oder generell eine vorübergehend positive Existenz.
So wie das Ganze visuell aussieht, so ist es auch gedreht, rumpelig und pumpelig, mit einer kleinen Schar scheinbar von der Straße auf Suche nach Arbeit aufgelesenen Statisten, die die Karohemden spazieren tragen und wo die Jeans mehr schlecht als recht sitzen. Gewalttaten sind anfangs meist im Off gehalten, die Kamera zoomt entweder derart nah ran, dass der Einschuss aus dem Bildkader heraus ist oder es erfolgt ein Schnitt und vielleicht mal den Blick auf das Ergebnis. Der Vorlauf der Geschichte ist teilweise identisch gehalten in einigen Momenten, aber hier generell länger und noch dümmer; wo dort die Terroristen auf der Flucht vor den Gesetzeshütern die Schule als nächste Ziel gesucht und gefunden haben und buchstäblich mit Hochgeschwindigkeit mitten hinein sind, wird hier ein Industriegebiet außerhalb der Zivilisation eingenommen und dort per Zufall und mit Schleichbus in Schrittgeschwindigkeit die ahnungslosen Geißeln aus der Universität hineinkutschiert. Der Schauplatz ist ein großer, dunkler, schmuddeliger Heizungskeller, dem die Unattraktivität aus jeder Pore träufelt, ein Geschleiche und Gewusel in der Grabkammer quasi, und die zweite Actionszene kommt eine geschlagene halbe Stunde nach der ersten: eine wuchtige Sprengladung an eben jenem dunklen Van, welcher einen unvorsichtigen Soldaten einmal quer durch die Luft segeln und die nunmehrige Leiche auf die Windschutzscheibe seines eigenes Wagens schleudern sieht.
So ab der Hälfte der Laufzeit wird auch mal das Feuer eröffnet, die ersten Schüsse sind buchstäblich eine Null- oder auch eine Luftnummer, wird gerade seitens der mittlerweile auch angerückten 'Spezialeinheit' (ein wüster Haufen aus "Trigger-happy Weekend Warriors", die mal Polizeiuniform anhaben und mal SWAT und mal Militär) erstmal die leere Gegend abgeballert und die Knallfrösche auf unsichtbare Ziele losgeschickt. So richtig treffsicher ist auch die gegenüberliegende Seite, die Fanatiker mit ihren Maschinengewehren im Einzelfeuermodus nicht, was den im Stirb langsam - Milieu tätigen Studenten um Haim und Dolenz die Möglichkeit zur Attacke mal mit Pfefferspray, mit der Stolperfalle und spitzen Speer oder ganz einfach dem Sturz des Feindes von der hohen Brüstung gibt. Kurz vor knapp erst besinnt man sich auf einige der Qualitäten aus dem Vorgänger, sind zum Beispiel manche Tötungsszenen wieder per Feuerstunt, per eigener Bombe oder auch Elektrizität und auch die finale Explosion des Gebäudes (diesmal nicht bloß in der Miniatur) durchaus verhältnismäßig effektiv.