Ein kleiner aber feiner Gruseler von Wes Craven. Der Film hat eine gewisse Bekanntheit als "Jugendsünde" von Sharon Stone erlangt, bietet dem geneigten Zuschauer aber mehr. Die ländliche Umgebung in Verbindung mit den fanatischen Sektierern sorgt für eine seltsam unheimliche Grundstimmung. Die Seiten von Gut und Böse verschwimmen oder wechseln überraschend. Für Tierfreunde gibt es zwei schöne Szenen: einmal bekommt die Hauptdarstellerin in der Badewanne Besuch von einer Schlange (Craven zitiert diese Szene im ersten Nightmare, als Freddy Nancy in der Wanne attakiert), zweitens hat Sharon Stone eine übelkeitserregende Traumszene mit einer fetten Spinne.
Ein kleiner Insider: als zwei der Darsteller aus dem Kino kommen, sieht man den Titel 'Summer of Fear' auf der Kinoreklame. Dabei handelt es sich um W. Cravens Fernsehfilm 'Night Kill'.
Spoiler!
Die Schlußsequenz, in der die Hauptperson von dem Dämon geschnappt wird, wurde Craven von den Produzenten aufgezwungen. Sie wollten keinen Horrorfilm ohne ein Monster. Dieser 'Incubus' paßt nicht zum Gesamtbild des Films, obwohl eine gewissse Ironie darin liegt, wenn sich am Ende die Warnungen des unsympathischen Sektenanführers bewahrheiten. Dieser angehängte Schluß wurde in einigen internationalen Fassungen wieder entfernt.