Review

Dieser britische, auf Puerto Rico gedrehte Horrorfilm hat mich positiv überrascht. Er ist zwar kein Überflieger, aber immerhin beachtlich. Die creepige, gemächliche Inszenierung erinnert latent an klassische Spukhaus-Gruselfilme, und es entsteht tatsächlich Atmosphäre bei der Filmbetrachtung. Wenn man mit der Prämisse leben kann (Frau aus der Vergangenheit macht in der Gegenwart Telefonterror und droht damit, den Lauf der Dinge für die Protagonistin zu ändern), dann ist der Film durchaus interessant und spannend. Zumal es dem Film gelingt, die alberne Prämisse nicht albern wirken zu lassen, weil er auf auf Effekthascherei verzichtet und einfach ruhig und ernsthaft daher kommt.

Interessant ist vor allem dass die Protagonistin neben der paranormalen Aktivität in ihrer Wohnung noch einer weiteren Bedrohung ausgesetzt ist: Ihrem stalkenden, brutalen Ex-Mann, der trotz einstweiliger Verfügung die Frau verfolgt und zur Rückkehr erpressen will. Diese doppelte Bedrohung gibt dem Film zusätzlichen Pepp. Für einen Horrorfilm erstaunlich differenziert, menschlich und empathisch kommt die Protagonistin zudem daher. Und Rachelle Lefevre stellt die Befindlichkeiten und Probleme dieser Frau prima dar; meist nonverbal, und sehr dezent im Ausdruck.

Natürlich hat der Film seine Logikfehler. Natürlich erzählt er nichts wirklich Neues, sondern variiert alte Themen. Geschenkt. Gut anzusehen ist das alles trotzdem. Ich habe im Vorfeld weitaus weniger erwartet.

Ach ja, in einer Szene gibt es unfreiwillige Komik: Der Hund frisst seelenruhig aus seinem Napf in der Küche, während laute paranormale Geräusche zu hören sind und Frauchen ganz verängstigt ist. Das kommt davon, wenn man Geräusche erst in der Post Produktion hinzufügt. Kein Wunder dass der Hund in der Szene keine Reaktion zeigt und ruhig weiter frisst. Die Szene hätten sie anders drehen sollen; wirkt schon sehr lächerlich.

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