Mary (Rachelle Lefevre) hat sich gerade von ihrem gewalttätigen Mann (Ed Quinn) getrennt und zieht mit ihrem Wauzi in eine neue Wohnung mit netten Nachbarn (u.a. Luis Guzmán). Kurz nach dem Einzug klingelt das Telefon und eine Dame namens Rose ist am Apperat, die einen Bobby verlangt, der eigentlich in dieser Wohnung leben sollte. Mary ist verblüfft, als sie erfährt, dass Rose aus der Vergangenheit aus dem Jahr 1979 anruft und es trotzdem für einen schlechten Scherz hält. Auch wenn Mary die Anrufe als belästigend empfindet, ruft Rose immer wieder an und verlangt nach Bobby. Sie vertraut Mary an, dass Bobby eigentlich ein Arschloch und Frauenschläger ist und bekommt von Mary geraten, sich in dieser Beziehung durchzusetzen.
Beim nächsten Anruf erzählt Rose, dass sie Bobby umgebracht hat und Mary plötzlich in ihrer Speisekammer vor einer zugemauerten Wand steht. Liegt die Leiche von Bobby dahinter? Kann Rose die Zukunft verändern, indem sie schlimme Ereignisse in der Vergangenheit begeht?
Die Anrufe werden immer verstörender und bedrohlicher und machen Mary Angst, da auch sie 1979 als kleines Mädchen schon gelebt hat...
"The Caller" bietet mit wenig Mitteln Hollywood die Stirn und beweist, dass eine gute Idee ausreicht, um einen unbequemen Horrofilm auf die Leinwand zu bringen. "Zurück in die Zukunft" trifft auf "Twilight Zone" heißt das Motto. Dabei baut man erstmal ganz behutsam die Charaktere auf und als Störfaktor entpuppt sich zunächst nur der Exlover, der Mary und ihrem neuen Freund John (Stephen Moyer) Besuche abstattet und unterschwellig Drohungen ausspricht. Doch spätestens wenn die psychisch kranke Rose Bobby umbringt, bricht hier die Hölle auf Erden aus und der Film entwickelt ein hohes Tempo. Zwischendurch darf John eine Huldigung an den eben erwähnten "Zurück in die Zukunft" spielen und in bester Christopher Lloyd-Manier eine Zeitkurve malen, die Mary erklären soll, dass die Zeitlinie abweichen kann und die Zukunft verändert. Also genau wie für Marty McFly ist es eine veränderte Zukunft, für alle anderen aber der normale Verlauf der Dinge. Diese Komponente bringt zusätzlich eine angenehme Komplexität in den vorhandenen Thrill hinein.
Wie man denn nun einen Geist aus der Vergangenheit bekämpft, oder ob das überhaupt möglich ist, ist meiner Meinung nach gut gelöst worden und auch der Schlussgag ist gleichermaßen gelungen wie unheimlich.
Lediglich ein gesundes Maß an Härte hab ich vermisst, denn der Film hält sich zurück wo es nur geht. Die Freigabe ab 16 Jahren ist sehr hoch angesetzt, wenn man bedenkt, dass mittlerweile auch Produktionen wie "Predator" den blauen Flatschen tragen.
Fazit:
"The Caller" ist ein Low Budget-Horrorfilm, der sich aber vor größeren Produktionen aus Hollywood nicht zu verstecken braucht. Die Idee, Komponenten von "Zurück in die Zukunft" in einer langen Folge "Twilight Zone" zu verpacken geht auf und hat mich, meine Frau und die Katze begeistert.
8/10