Review

Eigentlich halte ich ja nicht besonders viel von der deutschen Filmindustrie, aber ab und an gibt es auch mal einen Film aus unserem Land der mir zugesagt hat. So zum Beispiel "Holgi", eine schwarze Komödie. Die deutsche Herrkunft ist bei diesem Film mehr als offensichtlich und das ist normalerweise einer der Gründe warum ich sie nicht besonders mag. Warum sieht man das "Holgi" deutsch ist? Holgi und sein Bruder Max sind scheinbar bayrischer Herrkunft und tragen die "hübschen" Lederhosen. Sie laufen rum wie die Landsleute von Franz Beckenbauer. Die bayrischen Outfits stören hier allerdings nicht, im Gegenteil. Sie sind sehr lustig, ähnlich wie der österreichische Akzent der Akteure bei Olaf Ittenbachs "Black Past". Einen blutigen Amateurfilm in dem die Schauspieler österreichisch sprechen ist schon ziemlich witzig. Neben den bayrischen Klamotten ist auch die Eraserhead mäßige Frisur von Lockenkopf Holgi sehr komisch.

Die Story:
Holgi und sein Bruder führen ein glückliches Leben, bis eines Tages eine junge Dame auftaucht in die sich Max auf der Stelle verliebt. Das Problem ist nur, Holgi mag sie überhaupt nicht und so will er sie und seinen Brother wieder auseinander bringen. Dies versucht er mit einigen kleinen Streichen, wie beispielsweise Blutegel in die Badewanne zu tun während sie badet. Die gute Dame scheint sich daran nur leider gar nicht zu stören. Also gibt es für Holgi nur eine Möglichkeit, er muss sie töten. Eines abends sieht er ihr und seinem Bruder beim Geschlechtsverkehr zu und darf mit ansehen wie Max mit Anlauf auf seine Geliebte springt. Nun legt er heimlich ein Nagelbrett unter das Bett und hofft beim nächsten Geschlechtsakt die Freundin von Max tot zu sehen. Das Problem ist nur, diesmal springt nicht er auf sie sondern sie auf ihn. Max stirbt sofort. Holgi ist wütend und macht die Dame für den Tod seines Bruders verantwortlich. Er schnappt sich ein Messer und es kommt zum erbitterten Todeskampf zwischen Rosa und Holgi...

Die Story ist schon mal nicht schlecht. Allerdings kann der Film nicht nur dank seiner lustigen Geschichte überzeugen sondern auch durch einige witzige Gags. Wie aus der Inhaltsangabe bereits zu entnehmen sind einige Späßchen schön makaber und das Ende als Holgi gegen Rosa kämpft ist auch einbisschen blutig. Komisch ist zum Beispiel die Szene als sich "der böseste Junge der Welt" in ein Mädchen seines Alters (müsste so um die 10 oder 11 sein) verliebt. Holgi hat ja zugesehen wie sein Bruder Max auf Rosa gesprungen ist um mit ihr zu schlafen. Natürlich wusste er nicht was sein Bruder da tat. Er schnappte nur die Worte "Liebe machen" auf und so nimmt Holgi Anlauf und springt inklusive Klamotten auf das arme Mädchen das im Gras liegt. Ich habe mich fast totgelacht. Insgesamt habe ich mich schon ganz gut amüsiert. Eine Horrorkomödie ist "Holgi" aber wirklich nicht. Es ist eine schöne schwarze Komödie mit einigen lustigen und makabren Gags.

In der Rolle des fiesen, kleinen Satansbraten Holgi gibt es Konstantin Prochorowski zu sehen. Er macht seine Sache sehr gut und wurde 2000 zurecht mit dem "International Fantasy Film Award" ausgezeichnet.

Schade das Günter Knarr nicht mehr Filme gemacht hat. "Holgi" ist wirklich lustig. Herr Knarr ist zwar bei "Erkan und Stefan" und den RTL Produktionen "Crazy Race" als Drehbuchautor aktiv gewesen, aber selbst hinter der Kamera stand er nur bei diesem. Vielleicht dürfen wir ja irgendwann nochmal in den Genuss einer ähnlichen schwarzen Komödie von Günter Knarr kommen. "Holgi" hat mir jedenfalls gut gefallen.

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