Review

Von der totalen Hilflosigkeit über den Wolken, wo die Freiheit plötzlich nicht mehr grenzenlos ist, hin zum Terminal, der von der Außenwelt isoliert ist und unter der titelgebenden Quarantäne steht.
Die Fortsetzung des Remakes hat zwar nichts mehr mit der spanischen Wurzel „Rec“ zu tun, beweist in diesem Fall jedoch genug Eigenständigkeit, um über die volle Distanz zu unterhalten.

Der Flug TSR 318 beginnt wie jeder andere, doch plötzlich überkommen einem Fluggast Krämpfe, er hat Schaum vor Mund, rote Klüsen und will die übrigen Passagiere beißen.
Doch nach der Notlandung am nahe gelegenen Airport ist der Spuk noch längst nicht vorbei, wie die Gruppe um Stewardess Jenny feststellen muss…

Autor und Regiedebütant John Pogue hat seine Story insofern geschickt aufgezogen, als dass die Einführung der Protagonisten der eines typischen Katastrophenfilms ähnelt.
Die illustren Fluggäste werden mit kurzen Gesprächen prägnant in Szene gerückt, während die beiden Stewardessen routinemäßig alle Hände voll zu tun haben.
Als der Dickleibige wie von Tollwut geschüttelt brüllend auf die Leute losgeht, ist man mittendrin im Zombietreiben, eigentlich dem einzigen Aspekt, der neben den isolierten Räumlichkeiten ans Original erinnert.

Besonders die Situation im Flieger beschwört eine recht spannende und klaustrophobische Wirkung herauf, denn etwaige Fluchtmöglichkeiten halten sich arg in Grenzen und auch Maßnahmen zur Gegenwehr sind recht überschaubar.
Als man zu den Terminals gelangt, welche alsbald von einer Spezialeinheit abgeriegelt werden, lockert sich diese Atmosphäre ein wenig, wird aber auf der Tempoebene durch die vermehrt entstehenden Mutierten verschärft, die von einem Moment zum nächsten attackieren können.

Leider bleibt die Wurzel des Übels nicht im Dunkel und erfährt gar eine fadenscheinige Erklärung in Sachen Bio-Terrorismus, was der Geschichte ein wenig das Mysteriöse raubt und zum Finale hin in zu konventionellen Pfaden eines Psycho-Thrillers abdriftet.
Ansonsten kommt es zu einer Reihe spannender Abläufe, denn wichtige Gepäckstücke müssen noch aus dem Laderaum gefischt werden, Ratten zeigen sich angriffslustig, eine Katze ist auch nicht ohne und dazwischen greifen immer wieder Infizierte oder Gebissene an, die aus dunklen Winkeln empor schnellen und blitzartig angreifen.
Der unübersichtliche Schauplatz mit vielen Rollbändern, Metallgittern und engen Schächten bietet ein effektives Feld für solche Konfrontationen, welche auch mal blutige Szenen wie Bisswunden oder einen mächtigen Hieb auf einen Schädel implizieren.

Am ehesten punktet die Erzählung also aufgrund seiner simplen, aber sorgfältig inszenierten Zombieproblematik und der Dezimierung der Flugpassagiere als auch dem Personal.
Die durchweg soliden Mimen verkörpern teilweise schlicht gezeichnete Sympathieträger, die ein Mitfiebern unterstützen, was gleichermaßen für das ansonsten sorgfältige Handwerk gilt, welches ein ordentliches Tempo und viel Bewegung einbindet.
Auch die wackelige Handkamera bleibt einem erspart, denn erst zum Showdown kommt die Sicht durch eine Wärmebildkamera ins Spiel, die bei einer Konfrontation ein paar spannende und leicht gruselige Momente zutage fördert.
Die Verzweiflung der Figuren wird zwar nicht so effizient transportiert wie beim spanischen Original, doch dafür entschädigen Suspense, Drive und ein paar blutige Einschübe.
Für ein Regiedebüt respektabel, für einen durchschnittlichen und schnörkellos auf den Punkt gebrachten Zombiefilm zumindest kurzweilig genug, um Genrefreunden für eine lockere Sichtung zwischendurch empfohlen zu werden.
7 von 10

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