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"Wer hat das sagen?"

Die beiden Flugbegleiterinnen Jenny (Mercedes Masöhn) und Paula (Bre Blair) arbeiten auf einem Nachtflug, als sich ungewöhnliche Vorfälle summerien. Der von einem Hamster gebissene Ralph (George Back) erbricht sich urplötzlich und versucht die Piloten zum notlanden zu zwingen. Henry (Josh Cooke), George (Mattie Liptak) und Paula überwältigen ihn und sperren ihn ein. Dabei wird Paula gebissen und schwer verletzt. Der Flug wird zu einer Landung auf dem Flughafen in Las Vegas dirigiert, wo plötzlich die Kommunikation ausfällt. An einem Flugsteig dockt das Flugzeug an. Schnell stellen die Insassen allerdings fest, dass sämtliche Türen zu den Terminals verschlossen sind. Da sich Paula's Zustand verschlechtert, gehen Jenny und einige Passagiere auf das Flugzeug zurück, um einen Verbandskasten zu besorgen. Mit erschrecken stellen sie fest, dass sich der eingeschlossene Ralph nicht mehr in Gefangenschaft befindet.

Das Filmgeschäft stellt öfters absurde Produktionen her, solange es als rentabel empfunden wird. Nachdem abzusehen war, dass der spanische Horrorfilm "[Rec]" aus dem Jahr 2007 ein Erfolg wird, folgte ein Jahr später bereits die amerikanisierte Variante "Quarantäne". Ein weiteres Jahr später erschien die Fortsetzung zu "[Rec]". Man könnte nun meinen mit "Quarantäne 2: Terminal" ein ähnliches Remake wie beim Vorgänger zu erhalten. Dem ist aber nicht so. "Quarantäne 2: Terminal" geht nicht nur in der Handlung sondern auch in der Inszenierung völligst andere Wege.

Das deutlich gekürzte Budget fällt sehr schnell auf. Die Direct-to-Video Produktion enthält nicht nur mäßige, unbekannte Darsteller und günstig anzusehende Settings, auch die Handlung erfolgt allzu generisch und ist mit üblen Logiklücken gespickt.
Obwohl "Quarantäne 2: Terminal" zu Beginn noch verheißungsvoll falsche Fährten verstreut und die Erwartung auf eine wendungsreiche Geschichte schürt, verkommt er nach seiner Einführungsphase zu einem gewöhnlich erzählten Horrorfilm mit vorhersehbarer Handlung und einem zusammengewürfelten Haufen klischeehafter Charaktere. Es fehlt eine Sympathiefigur, mit der man sich über die Laufzeit hinweg identifizieren kann. Die Versuche, die Protagonistin mit dem Thema Authorität etwas greifbarer zu machen, belustigen eher.

Die "[Rec]"-Reihe sowie auch "Quarantäne" stehen zu ihrem Handkamerastil mit den verwackelten Bildern und einem intensiven, dokumentarischen Charakter. "Quarantäne 2: Terminal" verzichtet bis auf wenige Momente gegen Ende darauf. Zwar sind die daraus resultierenden Bilder wertiger, aber auch konventioneller. Die merkwürdige Soundkulisse will ebensowenig eine beklemmende Stimmung aufkommen lassen.

Erst nach eine Stunde ist der Horrorfilm bestrebt, Tempo zu erzeugen. Hier erkennt man, was mit einer rasanten Inszenierung trotz zahlreicher Mängel noch zu bewirken ist. So wird aus der unübersichtlichen Kulisse ein Überlebens-Parkour mit klaustrophobischer Wirkung. Leider sind die dazugehörigen Gewaltspitzen selten oder völligst ausgeblendet.

Die Darsteller sind akzeptabel. Es ist auffällig, dass keiner von ihnen bislang nennenswerte Rollen übernahm. Somit spielen sie ihre Rollen gemäß des Drehbuchs ohne Eigeninitiative oder Auffälligkeiten.

Es ist lobenswert, dass "Quarantäne 2: Terminal" sich nicht mit dem spanischen Äquivalent messen will, sondern völligst eigene Wege geht. Durch das eingeschränkte Budget, die unbeholfenen Darsteller und eine innovationslose Geschichte entsteht allerdings nur die obligatorische Massenware, von der man bestenfalls das letzte Drittel in Erinnerung behält. Bezüge zum Vorgänger sind nur rundimentär vorhanden. Somit ist der Horrorfilm zumindest der unabhängigen Zielgruppe für eine einmalige Sichtung empfehlenswert.

4 / 10

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