Review

Matthew (Daniel Magder) zieht mit seiner fürsorglichen Mutter (Janet Kidder) und dem  Ersatzpapa Jacob (Sean Devine) in eine andere Stadt. Der Teenager  findet in der neuen Schule mit der Außenseiterin Ruby (Emma Grabinsky) und Dumpfbacke Nick (Samuel Patrick Chu) schnell neue Freunde, die ihm  als Überlebenstipp mit auf den Weg geben, seinen Sonntags-Fein-Weg-Geh-Anzug mit Schlips nicht in die Schule anzuziehen. Dies ignoriert Matthew jedoch und wird schon in der ersten Woche zum Prügelknaben von Schulrowdy Hector (Jaren Brandt Bartlett). Um sich wehren zu können, tritt er der Boxmannschaft bei, bei der  Hector der alte Schlingel  natürlich der unangefochtene Champ ist. Als Matthew im ersten Training ordentlich auf die Fresse bekommt, nimmt ihn der Hausmeister Dan Barnes (tata, da isser: Steve Austin) unter seine Fittiche und bringt ihm das Boxen bei....



Kommt euch die Story bekannt vor? Ja? Na klar, dies hatten wir schon öfter. Man könnte sagen, "Knockout - Born to Fight" ist die Boxvariante von "Karate Kid" oder "Karate Tiger", aber ganz ehrlich - für die beiden Filme wäre das eine Beleidigung.
"Knockout" stinkt von vorne bis hinten gewaltig, dass ich das gar nicht fassen kann, wie man so eine simple Story dermaßen versauen kann. Matthew bekommt neben dem Anzug noch eine Hornbrille verpasst, damit er extra blöd aussieht. Die unheimliche musikalische Begleitung aus einer Mischung zwischen Porno-Soundtrack meets Sesamstraße warnt den Zuschauer schon  davor, dass hier nichts abgehen wird.
Und so kommt es dann auch: Beginnt der Film noch einigermaßen hoffnungsvoll, reißt er sich mit seinem Verlauf und seinen saublöden Dialogen immer weiter in den Abgrund.
Ex-Wrestler Austin hält sich anfangs vornehm zurück und beschränkt sich auf Scheiben putzen und sonstige Hausmeisterarbeiten, während Matthew sich  entschließt, nach der Haue von Hector (wobei man noch erwähnen muss, dass Matthew für die Keilerei auf dem Schulhof Nachsitzen muss und Hector ungeschoren davon kommt. Ja nee, is klar) der Boxmannschaft der Schule beizutreten. Ohne Training oder sonstige Grundkenntnisse über das Boxen geht es direkt in den Sparring (ja nee, is auch klar). Dass man dafür eigentlich erstmal knapp ein halbes Jahr trainieren müsste, scheint Regisseurin Anne Wheeler total egal zu sein, schließlich muss der Plot in die Gänge kommen.

Dann kommt endlich der große Auftritt von Stone Cold Steve Austin - und dieser ist wohl das größte Desaster am ganzen Film. Austin spielt die Rolle wie auf Valium runter, läuft ein paar Runden mit Matthew um den Sportpark, und wenn es mal kein Training gibt, haut Austin eine jämmerliche Stammtischphrase über Mut, Angst und Boxen nach der anderen raus, dass sich Zuschauern über zehn Jahren die Fußnägel aufrollen. Da sind Sätze wie "Auftragen und Polieren" von Pat Morita oskarreif hingegen.

Also gehts mit der Muschi-Musik unspektakulär hin und her. Training mit Valium-Steve, Mobbing mit Hector, Probleme zuhause - und das ganze wieder fünf mal von vorne, bis das Gesetz des Genres zuschlägt und es in den Schlussminuten zum Endfight im Ring kommen soll.



Es gibt viele Filme, die genau dieses Thema behandeln. Aber noch keiner war auch nur im Ansatz so schlecht wie "Knockout". Also dieser Mumpitz hat mich wirklich ausgeknockt. Unsympathische Darsteller hangeln sich durch eine holprige Story mit abgrundtief schlechten Dialogen. Die zwei, drei Fights sind nicht der Rede wert und man kann sich selber wie ein Sieger fühlen, wenn man durch den hypnotischen Score nicht weggepennt ist und den Abspann (üb-)erlebt.

1/10

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