Review

Vorwort:
Dieser genreübergreifender Thriller aus Großbritannien, welcher auf den Namen „Kill List" hört, verspricht schonungslose, verstörende Bilder. Doch funktioniert der Mix aus Drama, Auftragskiller-Thriller, Okkult und Horror oder haben wir es hier mit einem heterogenen, konfusen Mix zu tun?

Inhalt:
Jay und Gal sind beste Freunde. Sie waren gemeinsam im Krieg. Sie hatten den selben Job: Auftragskiller. Doch das haben sie hinter sich. Geplagt von Geldsorgen und dem ständigen Streiten mit seiner Ehefrau willigt Jay jedoch ein, einen letzten Job mit Gal anzunehmen. Doch mit jedem Mord versinkt er tiefer und tiefer im Wahnsinn.

Kritik:
Der Film ist in drei Parts gegliedert. „Kill List" beginnt als Familiendrama. Ruhige Bilder wechseln sich mit wilden Ehestreits. Das ist zwar nicht sonderlich spannend aber es erlaubt einen ersten Blick in Jays Seele und bereitet einen auf seinen Wandel vor. Der Mittelteil wird zum Auftragskiller-Thriller. Die Spannungsschraube zieht sich sich von Filmminute zu Filmminute weiter an um dann am Ende in einem wilden, hektischen Okkult-Sektenhorrorstreifen auszuarten. Eine wahnsinnige Achterbahnfahrt.

„Kill List" ist harter Tobak. Die Gewalt wird dermaßen explizit und intensiv dargestellt ohne dabei selbstzweckhaft zu wirken. Die Szenen kommen wohl dosiert und nur selten, wenn dann aber richtig. Einen Splatterfilm kann man jedoch nicht erwarten. Es sind vielmehr die rasende Wut, der pure Hass und der blanke Zorn mit dem Jay seine Opfer malträtiert, was die Gewalteinlagen so schockierend macht.

Aber nicht nur die Kompromisslosigkeit bleibt im Kopf. Das Ende, auch wenn man direkt weiß, wer der Bucklige ist, ist total verstörend. Mit dem Beginn des Abspanns beginnt man den kompletten Film neu zu überdenken. Man will ihn analysieren und herausfinden was man da nun gerade gesehen hat. Aber eine richtige Interpretation gibt es wohl nicht. Ich habe gelesen und recherchiert. Ich konnte nicht schlafen, weil ich Szene für Szene Revue passieren ließ um den Film zu deuten. Dieser Film beschäftigt, meine Freunde.

Fazit:
„Kill List" beginnt ruhig und steigert sich immer weiter, quer durch sämtliche Genre, um am Ende verdutzte Zuschauer zurückzulassen. Hierbei handelt es sich um keinen Mainstreamfilm. Er ist experimentell, außergewöhnlich und bleibt für lange Zeit im Gedächtnis. Er wird die Menschen spalten. Für manche ein Meisterwerk. Andere werden ihn hassen. Ich für meinen Teil tendiere zu ersterem. Perfekt ist er jedoch nicht.

8 / 10 Pkt

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