Howard Philips Lovecraft war einer der wichtigsten Horrorautoren des 20. Jahrhunderts und gehört zu meinen Lieblingen. Seine Geschichten zeichnen sich vor allem durch unglaublich dichte Atmosphäre aus, in denen der Einzelne dem Grauen schlussendlich immer hilflos gegenüber steht. Viele Filme, darunter so unterschiedliche wie Ghostbusters, Tanz der Teufel oder Re-Animator, bedienen sich lovecraftscher Motive, dem Geist der Vorlage kommen aber die wenigsten auch nur nahe. Das gelingt mMn nur Carpenters "Die Mächte des Wahnsinns" und der kleinen Independentproduktion der Lovecraft Society, "The Call of Cthulhu". Dieser Film ist die Nachfolgeproduktion zu letzterem. Beide Filme sind so angelegt, dass sie aussehen, als wären sie zeitgleich mit der Short Story, die sie jeweils verfilmen, entstanden. Cthulhu war also ein Stummfilm, Whisperer sieht aus wie einer der Universal-Horrorklassiker aus den 30ern, man erwartet fast Bela Lugosi und Boris Karloff in den Hauptrollen. Auch dieser Film bringt, wenn auch konventioneller und stringenter, Lovecrafts Mythos auf die Leinwand und gruselt, ohne vordergründige Schockeffekte. Nicht so grandios wie der Vorgänger (oder " Mächte des Wahnsinns", der zu meinen Lieblingsfilmen gehört), aber rundum gelungen. Es ist nicht tot, was ewig liegt, bis dass der Tod die Zeit besiegt...