Meine Fresse, da hat wohl einer den Namen des Hauptakteurs des "Saw"-Universum nicht patentieren lassen und schon probiert man, mit dem Namen einen Film abzudrehen, um ein wenig Cash zu verdienen. Ich persönlich hab auch nichts dagegen, doch was mit dem Namen abgefilmt, bzw. angerichtet wurde, ist purer Mumpitz.
Natürlich hat das alles nichts mit "Saw" oder den Fallen zu tun, "Jigsaw" driftet eher in die Richtung "Cube" oder "House of Nine" (auch ein sehr interessanter Film) ab.
Zur Einführung: Ca. 10 Männ- und Weiblein meinen, sie müssten sich auf einem Parkplatz vor einem Walmart-Einkaufscenter treffen, um gemeinsam zu einem Vorsprechen für eine Filmrolle kutschiert zu werden. Das ist natürlich sehr professionell, aber was soll´s. Der Regisseur "erfindet" eben genug Charaktere *hust* um den Quatsch zu glauben. Naja, egal. Ein alter bärtiger Mann kommt dann mal eben mit dem Sprinter vorbeigerauscht und gabelt die Personen auf - jedoch müssen alle ihre Handys abgeben. Warum das so ist hinterfragt auch keiner, ein leises Murren und Furzen ist zu verspüren und willenlos werden die Handys abgegeben. OK, die Fahrt geht los, und während der Fahrt wird gebettelt, das die Klimanlage eingeschaltet wird. Der Fahrer (Steve McQueen mit Bart) haut aber Gase raus, die sämtliche Leute einschlafen lässt. Und jetzt kommt der Obergassenhauer: Der gewiefte Fahrer entgeht den Gasen, indem er sich Ohrenstöpsel (!) in die Nase steckt und scheinbar durch sein Arschloch atmet - denn sein Mund bleibt ungeschützt.
Natürlich wachen alle am Ziel gleichzeitig auf, um festzustellen, dass sie an einem mörderischen Spiel teilnehmen müssen: Eine Art "Big Brother" der härteren Art: Alle Teilnehmer müssen diesen Ort (sieht aus wie ein großer Schreinerbetrieb) durch mehrere Sektoren durchqueren, um ans Ziel zu kommen und zu Überleben. Diese Sektoren sind mit diversen Fallen ausgestattet, doch das reicht nicht aus: Drei total abgedrehte Mörder (eine Amazone mit Speer und Bogen, die mich irgendwie an Kathy Karrenbauer erinnert, ein irre lachender Clown mit Henkersbeil und Wurfmesser und eine Art Wolfsmensch mit langen Fingernägeln und penetranten Pupsloch-Geruch, der scheinbar alle essen will) machen den "Spielern" das Leben zur Hölle - denn ihre Aufgabe ist es, alle abzumurksen. Aber hallo! Da gibt es aber auch noch diese versteckte Statuen in Oscar-Größe, die die Spieler für 15 Minuten nicht angreifbar macht... Die Frage ist nun, ob der Wolfsmensch das überhaupt versteht, wenn ein "Spieler", der diese Trophäe in der Hand hält, ihn nicht angreifen darf...? Natürlich fragen unsere Helden, warum das Ganze so ist, und da wird geantwortet, dass eine Menge Freaks im Internet die "Live-Show" bezahlen würden und bei jedem Mord abspritzen.
Die Story ist irgendwie interessant, aber wie es in "Jigsaw" umgesetzt wird, bereitet einem nur das kalte Grausen. Logik? Nö brauchen wir nicht! Und ich hab selten einen Film gesehen, bei dem die Logik mehr flöten geht, als bei dieser Gülle.
OK, wer die Einführung (ich brauch ja nicht zu erwähnen, dass die Leute nur aus Dummbratzen bestehen) überlebt, darf sich dann dieses "Spiel" anschauen. Natürlich besteht immer noch die Gefahr, dass man auf dem Fernsehsessel wegfault - denn danach will der Regiesseur auch weiterhin mit Sicherheit ins Guiness Buch für die größten Handlungs-Patzer in einem Film kommen. Die "Flucht" aus dem Komplex gestaltet sich als äußerst langweilig. Alle Frauen sind Hohlblöcke, die nur mit ihren Titten glänzen können und unter den männlichen Teilnehmern haben wir auch nur Abziehbilder von totalen Dummtrotteln.
Mal abgesehen, dass sich in fast allen Räumen diverse Objekte befinden, die man evtl. zum Schutz der eigenen Sicherheit oder als Waffe benutzen kann. Natürlich wird davon kein Gebrauch gemacht und sämtliche Schraubenzieher, Reißbrettstifte und Watte-Stäbchen bleiben unagetastet liegen...
So wird sich dann von Sektor zu Sektor (natürlich in kleinen Gruppen) durchgewurstelt und den großen Knaller des Filmes erwähnte ich noch gar nicht: Es kommen CGI-Effekte zum Einsatz, die mich an C64-Grafik erinnern. Ich hab viel gesehen, aber diese "Effekte" hauen alles vom Thron runter, was ich bisher erlebt habe. "Jigsaw" ist keine Amateur-Produktion (natürlich auch kein Hochglanz-Objekt), aber schon alleine die CGI-Effekte machen den Film in Sachen "Trash" schon sehenswert.
Das große Rätselraten, wer dieses Spiel überleben wird, bleibt auch aus und kann von jedem Urwald-Menschen erahnt werden.
"Jigsaw" ist billigster Schund der untersten Schublade mit den miesesten Charakteren, die ich jemals gesehen habe, und trotzdem (!) kann ich diesem kleinen Schmuddelfilmchen zum Schluss NICHT die Spannung absprechen! Zumal die schlechtesten CGI aller Zeiten diesen Knochen schon sehenswert machen.
Ein Einser-Kandidat ist "Jigsaw" nicht, aber gegenüber dem herben Kopfweh steht auch ein gewisser (lustiger) Kopfschüttel- bzw. Trash-Unterhaltungsfaktor dagegen.
Mit gutem Willen
3/10