Obervampirin Cisserus und ihre Freundin Goody leben als sozialisierte Blutsauger im heutigen New York. Da Goody bereits Mitte des 19. Jahrhunderts in eine Untote verwandelt wurde, hat sie den Anschluss an das digitale Zeitalter verpasst und kann dementsprechend mit Handys, iPhones oder Facebook nichts anfangen. Goodys beste Freundin Stacy, die noch eine relativ junge Vampirin ist, sieht das Ganze nicht so eng und passt sich der modernen Gesellschaft an, besucht eine Abendschule und verliebt sich in ihren Sitznachbarn Joey Van Helsing. Dann gibt es auch noch Vlad Tepes, der eher das Pfählen von glasierten Äpfeln als das menschliche Blutvergießen propagiert. Zudem eröffnet er die wöchentlichen Treffen der ELFs (Extented Life Forms).
Auch wenn es der Titel suggeriert, ein wirklicher Biss im Sinne von Horror steckt nicht hinter dieser modernen Vampirkomödie. Vielmehr bedient man sich einiger typischen Mechanismen des Genres, kuppelt das Ganze in den Girlie Modus um und am Ende kommt eigentlich eine typische Teenie Klamotte raus. Immerhin nahm man aber das sonst meist ernste Thema ein wenig aufs Korn und überraschenderweise kommen sogar ein paar brauchbare Gags heraus.
Ich hab mir zumindest noch nie Gedanken gemacht, wie sich weibliche Vampire schminken, wenn sie ja kein Spiegelbild haben. Auch sind die heurigen Blutsauger auf tierische Spender umgestiegen, saugen Ratten per Strohhalm aus und arbeiten dementsprechend logischerweise als nächtliche Kammerjäger. Überhaupt ist die kleine Vampirgemeinde ein recht friedlicher Haufen mit Stuhlkreisen und Gemeinschaftsabenden, sogar Vlad Tepes ist zu einem netten Pullistricker geworden, den man durchaus als Vorzeigegroßvater bezeichnen kann. Selbst die Antagonisten sind eigentlich ganz gemütliche Leute. Sigourney Weaver gibt die überkandidelte Stammesvampirin, von der kaum Bosheit ausgestrahlt wird und das sie den Pizzaboten gebissen hat war schließlich dessen Schuld durch eine verspätete Lieferung.
Anfangs funktioniert diese Szenario noch durch den frischen Esprit recht amüsant, versinkt aber später deutlich in 08/15 Banalitäten bis hin zur unvermeidlichen Love Story mit den van Helsings. Die guten Gags werden auch immer seltener und man könnte meinen hier in der typischen Teenie Komödie zu sein. Kompliment aber an Alicia Silverstone und Krysten Ritter, die es schaffen die überdrehten Kids nicht nervig anzulegen, wie es häufig zu sehen ist. Auch die anderen Charaktere sind gelungen, aber natürlich auch deutlich knuddelbärig angelegt. Da ist FSK 12 fast schon zu hoch gegriffen.
Auch wenn das Dating mit Biss seine schwächeren Passagen hat, ist der Gesamtfilm immer noch unterhaltsam, es darf nur niemand den Fehler machen hier einen düsteren Dracula Streifen zu erwarten. Über Sprüche wie "du bist untot, solange du lebst" kann ich zumindest immer grinsen.
6/10