Dafür, daß dieses Team recht neu ist, haben sie erstaunlich gute Arbeit geleistet. Allerdings muss man bei diesem Film Inhalt und Technik ganz klar trennen.
Technisch durchaus einwandfrei (für einen Amateurfilm), aber inhaltlich schlecht bis nichtg vorhanden.
Die gesamte Handlung hätte in 25 Minuten gefilmt werden können und dann wäre sie, bei diesen unglaubwürdigen Dialogen und hölzernen Schauspielern schon nicht sonderlich unterhaltsam. Es gibt einfach keinen wirklichen Inhalt. Oder soll er das sein? Dämon kommt auf die Erde, nistet sich in Gewölben ein und schickt von dort aus einen tumben Jason-Vorhees-Verschnitt los, um ziemlich sinnlos zu morden. Und genau das wird dann "bis zum Erbrechen" (wie man so schön sagt) zelebriert. Einfach ohne Sinn und Verstand das nächste Opfern wegschleppen, möglichst blutig zerlegen (na gut, dabei sind die Macher einfallsreich), und weiter geht's in diesem Takt.
Das Ganze über 2 Stunden. Und ich dachte immer, nach Harry Potter 7.1 könnte mir nichts mehr Schlimmeres an Langatmigkeit passieren, doch dann habe ich "Necronos" gesehen. Was hab ich mich gelangweilt.
Nun gut, Zartbeseitete werden sicher von einem Schrecken in den anderen gefallen sein, denn es geht so derbe zur Sache, daß die ungekürzte Fassung, wenn sie hier auf den Markt gebracht würde, mit absoluter Sicherheit eine § 131 Beschlagnahmung erhalten würde, sofern die Jugendschützer nicht pennen oder gerade den Karnevalsrausch ausschlafen.
An dieser Stelle muss man den Hut ziehen vor dem anscheinend fast reinen Effektteam der Brüder Rohnstock, welches wirklich den Eindruck erzeugt, hier würden Menschen bestialisch abgeschlachtet in aller Deutlichkeit. Es sind Effekte, wie wir sie in den angeblich so harten neuen Hollywood-Horror-Streifen nicht mal ansatzweise zu sehen bekommen. Um solche heftigen Dinge an Zerstückelungen, Ausweidungen, Verhackstückungen und Blut zu sehen, muss man schon nach Frankreich zu der berühmten Terrorwelle hinüberschauen. Als Vergleich fällt mir da am ehesten "High Tension" ein, und der ist noch harmlos gegen "Necronos".
Der Effekt mit den Knochen erinnert an "Hellraiser 1" und gefiel mir an besten.
Die Farben, Ausleuchtung, Kulisse, Ton, und Musik sind nicht zu kritisieren. Mehr war in diesen Bereichen sicher nicht rauszuholen.
Die Schauspieler sind das Letzte. Wirklich, ohne es böse zu meinen, aber so unüberzeugend, steif, hemdsärmelig auf böse machen...alle unsympathisch, die meisten unattraktiv dazu. Eine absolute Null-Schauspielerin ist Maoush - die kann ja gar nichts. Die hat man auch schon in den mittelmäßigen Sachen von Marcel Walz gesehen. Aber die Marc Rohnstock sollte sich deswegen keinen grauen Haare wachsen lassen. In den deutschen Amateurfilmen sind die Schauspieler fast immer grottenschlecht. Egal ob bei Walz, Ittenbach, Buttgereit....
Fazit ist:
Technisch 8/10 Punkten
Sonstiges (Kulisse, Musik, etc.) 6/10
Schauspieler 1/10
Inhalt 2/10
Film (gesamt) 4/10