Man muss schon eins zugeben, logisch ist bei dieser australischen Produktion nicht viel. Auch die Story von einer jungen Gruppe, die einen Amateurfilm beenden und damit das große Geld machen will, ist nicht unbedingt etwas neues. Im weiteren Verlauf, kann man den Film auch nicht von Ungereimtheiten freisprechen, allerdings kann ich dem Streifen trotzdem irgendetwas abgewinnen, denn das Genre Slasher ist schon fast mein Spezialgebiet. Und das diese Film nicht immer ganz realistisch sind, dürfte ja bekannt sein.
Nichts desto trotz sollte man "Cut" nicht zur ersten Garde zählen, denn dafür hat er sich zuviel von den "Großen" abgeguckt.
Dies fängt schon mit den ersten Szenen an: Ein hübsches Mädel kocht irgendwas und war zudem gerade noch unter der Dusche. Plötzlich bekommt sie einen mysteriösen Anruf und wird daraufhin von einem Killer abgeschlachtet. Ok, dies sind zwar nur Szenen für "Hot Blooded", der Amateurfilm, welcher zu diesem Zeitpunkt gerade gedreht wird, aber kommt uns das Ganze nicht irgendwie schon bekannt vor. Ein Stichwort wäre zum Beispiel "Scream". Dieser und noch andere Streifen werden sogar öfters erwähnt. So kann man davon ausgehen, dass man hier nicht versuchte, die üblichen Klischees zu bestätigen. Aber das ist leider ein Trugschluss. Die Opfer befinden sich natürlich in einer Gruppe und werden einer nach dem anderen nach alter Slashermanier von einem maskierten Killer niedergestreckt. Außerdem trägt der Mörder, wie bereits erwähnt, eine Maske, die doch sehr an "Halloween" erinnert. Als Mordwaffe wählte man hier eine Art aufgemotzte Schere, mit der man natürlich einige Sachen ausprobieren kann. Ein Haken oder ein Messer wären wohl zu einfallslos gewesen.
Es lassen sich aber noch weitere Parallelen zu anderen Filmen erkennen beziehungsweise erahnen. Zum Beispiel sieht die Verschmelzung des Gesichts zum Ende hin ähnlich aus, wie bei "Schlafwandler". Auch so ein typisches Augenzwinkern des Killers, etwa auch zum Schluss des Filmes, meine ich in "Anaconda", als der eine Typ von der Schlange wieder ausgewürgt wird, schonmal gesehen zu haben. Naja, diese Ähnlichkeiten scheinen vielleicht etwas weit hergeholt zu sein und ich weiß nun wirklich nicht, ob man sich diese Szenen tatsächlich dort geklaut hat, aber man muss schon sagen, dass einem doch viele Sachen sehr bekannt vorkommen.
Da es hier einen maskierten Killer gibt, ist man natürlich gespannt auf die Auflösung, wer denn nun unter der Maske steckt. Und hierzu muss ich sagen, dass das Ende meiner Meinung nach völlig in den Sand gesetzt wurde. Man entschloss sich hier nämlich für ein absolut realitätsfernen Schluss. Ich sah also, wer der Killer ist und glaubte meinen Augen nicht! - Freddy Krueger lässt übrigens Grüßen.
Man überlegte schon den ganzen Film über eifrig, wer kann es sein? Es war schwierig festzustellen beziehungsweise zu erraten, wer der Killer ist, weil sich keiner herauskristallisierte. Aber im nachhinein konnte man auch eigentlich gar nicht darauf kommen. Eine Überraschung ist es schon, aber trotzdem völlig fern von jeglicher Realität.
Die zum größten Teil doch jungen Schauspieler fallen kaum negativ, aber auch genauso wenig positiv auf. Ihre Aufgabe besteht hauptsächlich im Wegrennen und Schreien, welche sie meisterlich lösen.
Den größten Pluspunkt sammelt "Cut" in Punkto blutige Effekte. Denn wie es sich für einen Slasher gehört, darf das Gemetzle natürlich nicht fehlen. Und dazu kann man nur sagen, dass der Film diese Anforderung bravourös bestanden hat.
Ich persönlich lege bei meinem Lieblingsgenre Slasher nicht soviel wert auf die Handlung. Wichtig ist, dass "geslasht" wird und dies ist hier der Fall. Trotzdem kann ich die Story, die schauspielerischen Leistungen etc. nicht völlig bei meiner Bewertung vernachlässigen, deshalb noch 7/10 Punkten.