Psychopathen werden gerne in Filmen eingesetzt. Mit solchen Typen kann man immer ordentlich auf die Kacke hauen und oft ist die Motivation des Täters ordentlich ausgefeilt. Nicht im Falle von "Escapee" - da reicht schon ein Blickkontakt zwischen der Studentin Abby (Christine Evangelista) und Harmon Porter (Dominic Purcell) aus, der daraufhin eine wahnsinnige Begierde für sie entwickelt (Das erinnert irgendwie an die Möwen aus "Nemo": "Meins, meins, meins...!). Harmon gelingt es, aus der Klappse zu fliehen und macht sich auf den Weg zu Abby, die mit ihrer Freundin Lynn (Carly Chaikin) zuhause einen Frauenabend unternimmt.
Im Grunde genommen ist "Escapee" ein simpler Slasher geworden, der atmosphärisch dicht anfängt mit dem Ausflug in die Irrenanstalt der Studentengruppe. Danach gehts aber steil bergab mit der Spannungskurve. Es werden einfach zu viele nichtssagende Charaktere in den Ring geworfen, die die Laufzeit strecken, aber nichts zur Handlung beitragen. Also darf man abwechselnd Abby und Lynn bei der Kissenschlacht zuschauen, den Polizisten, die am Ermitteln sind und immer einen Schritt hinterherhinken und natürlich dem Psychopath Harmon, der alle Leute unterwegs wegmeuchelt die ihm im Weg stehen. Der Killer wird nicht näher charakterisiert und so wirkt die Flachpfeife zu keiner Zeit bedrohlich. Die FSK 16 geht dabei in Ordnung, da viele Morde im Off passieren oder nur angedeutet werden. Also die Gorebauer-Fraktion kann sich den Film schon mal komplett aus dem Gedächtnis streichen.
Aber auch jeder andere, der nur einen halbwegs durchschnittlichen Slasher oder Thriller erwartet, sollte einen Bogen um die lahme Gurke machen.
2/10