Review

„Hot Boyz“ ist eine eher enttäuschende Mischung aus Ghetto-Drama und PM-typischem Actioner.
Es beginnt mit einer recht flotten Autoverfolgungsjagd zwischen dem jungen Schwarzen Kool (Silkk the Shocker) und der Polizei. Nach diversen Ausweichmanövern segelt Kool jedoch ins Meer – Standbild und sein Kommentar aus dem Off, das er nun erzählen würde, wie es dazu kam. Für einen PM-Film ein recht ausgefallener Beginn mit zufriedenstellender Action, aber für den verwöhnten Seher eher ein Appetithäppchen.

6 Monate zuvor: Kool will an sich Rapper werden und ist glücklich mit seiner Freundin LaShawna (Shireen Crutchfield), bis diese einem sterbenden Undercover Cop zu Hilfe ein. Sie wird als Mörderin des Cops angesehen und eingesperrt. Kool geht einem Deal mit Tully (Gary Busey), dem ermittelnden Cop, ein, um sie rauszuboxen: Er entlockt dem wahren Auftraggeber der Tat ein Geständnis und dafür kommt LaShawna frei. Doch er versinkt in dem Sumpf des Verbrechens...
Hier werden Drama- und B-Action-Elemente wild zusammengemixt, doch leider aus der Mischung entspringt die Langeweile des Ergebnisses. Denn für einen dramatischen Ghetto- oder Gangsterfilm braucht man halt eine ruhige, aber flotte Erzählstruktur und bei „Hot Boyz“ geht es erst zu langsam los und endet zu hektisch. So lässt einen das Geschehen auf dem Bildschirm kalt und auch die Spannung sinkt dem Null-Niveau entgegen. Für einen Actionfilm wird sich dann zu sehr mit der Story aufgehalten und es mangelt an Tempo. Ganz OK sind die Regie und die musikalische Untermalung, auch wenn ich kein Hip Hop Fan bin. Schwach und stellenweise unfreiwillig komisch die Ansätze von Dramatik. Zu Beginn des letzten Drittels nimmt die Story dann auch eine Wendung, die absolut unglaubwürdig und total lächerlich ist, was den Film dann letztendlich killt.

An Action gibt es eher wenig zu sehen und das verteilt sich dann auch auf wenige Punkte in „Hot Boyz“. Zu bewundern gibt es auf der einen Seite zwei Verfolgungsjagden, die recht ordentlich sind. Auf der anderen Seite ein ganz bisschen Gekloppe (nicht der Rede wert an sich) und ein wenig Geballer; dieses bietet dann auch ein paar solide Massenschießereien, die für den Actionfan nett anzusehen sind.
Große Schwäche von „Hot Boyz“ ist der Hauptdarsteller Silkk the Shocker, denn der Rapper ist a.) überfordert und b.) kauft man ihm die Rolle nicht ab (vor allem wenn dieser Hänflinh irgendwelche Leute vertrimmt). Snoop Dogg ist routiniert, genauso wie Gary Busey, der allerdings kaum zu sehen ist. Enttäuschend für alle, die sich bei dem Namen Jeff Speakman auf Platz 3 der Besetzungsliste gefreut haben: Trotz recht guter Leistung ist seine kleine Nebenrolle ein besserer Cameo-Auftritt.

Lahmes, unterdurchschnittliches PM-Vehikel; mit einigen netten Ansätzen, die zumindest etwas aus dem Einheitsbrei herausstechen, aber uninteressant und unterm Strich recht enttäuschend.

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