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Ein weiteres schönes Beispiel, wie man trotz guter Ansätze einen Film im Mittelmaß versenken kann. So ist die "Kammer der Schrecken" eine durchaus launige Mischung aus Erotikthriller und Vampirhorror mit morbiden Grundtenor, wobei lediglich 50 Prozent des Filmes überzeugen.

Zur Story: Ein Geschwistpaar fungiert als Serienmörder, um ihre Opfer anschließend zur Ader zu lassen und ihnen frisches Blut abzuzapfen...

Rein thematisch wie von der Umsetzung her garantiert kein unorgineller Videochiller, hat man sich wohl mehr vorgenommen, als letztendlich erreicht wurde. So kann man das Drehbuch über weiter Strecken nur als diffus, halbgar und unausgegoren bezeichnen. Die Story ist gekennzeichnet von zahlreichen Twists und Wendungen, aber auch nicht immer nachvollziehbaren Genre-Spagats. Was vielleicht noch als gewollt verwirrend gemeint war, wird schnell zum Störfaktor. Filmisches Mysterium ja, aber dann eine bessere Realisierung bitte.

Dennoch ist "Kammer der Schrecken" kein Debakel geworden. So weiß die Kamerarbeit durchaus zu gefallen, wobei das Regiepaar Elly Kenner und Norman Vane zahlreiche psychedelische Einstellungen verwendet, um dem Resultat fast schon einen künstlerischen Anstrich zu verpassen. Da trifft schön fotographierter Sleaze auf einige blutige Szenen um die Gradwanderung zwischen Arthaus und Trash perfekt zu machen. Dass man nicht immer alles verstehen muss, wirkt sich zum Vorteil wie zum Nachteil aus. Interessanterweise geriet der Film in die allgemeine Kritik, weil er einen wohl zu leichtfertigen Umgang mit AIDS, HIV und der dementsprechenden Handhabe mit Injektionen und Bluttransfers zeigt.

Man könnte die früheren David Cronenberg oder David Lynch als Beispiele nehmen, um bei "Kammer der Schrecken" wieder so einiges in Sachen Dramatik, Spannung oder auch an künstlerischen Nährwert abzuziehen. Sicherlich kein schlechter Film - nur hätte es an anderen Leuten vor allem hinter den Kulissen bedarft, um noch mehr davon herauszuholen.

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