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Michael James (Peter O'Toole) liebt Frauen. Und die Frauen lieben ihn. Da er es aber irgendwie schaffen möchte, seiner Angebeteten Carole (Romy Schneider) treu zu bleiben und wenn möglich auch mal zu heiraten, geht er zum Psychoanalytiker Popowitsch (Peter Sellers). Dieser hat selbst aber genügend Probleme in Bezug auf Frauen, da er nicht etwa seine eigene begehrt, sondern eine seiner Patientinnen, die nymphomanisch ist. Demnach ist er für James lediglich eine zweifelhafte Hilfe. Jedenfalls verstrickt sich der Protagonist immer tiefer in Frauengeschichten.

Der Film lebt von seiner abgedrehten Geschichte, die auf dem Papier höchstens noch unübersichtlich erscheint, wenn man all ihre Facetten erwähnt, aber bis ins kleinste Detail genial gespielt wird. Dabei ist Peter Sellers nicht mal die Krone der Schöpfung; viel eher beweist Peter O'Toole, dass er wirklich grandios schauspielern kann. Mit seinem gestriegelten Auftreten und seinen blauen Augen nimmt man ihm die Rolle des verzweifelnden Herzensbrecher gut ab. Doch auch in den Nebenrollen finden sich gute Darsteller wie natürlich Woody Allen, der zudem das Buch für den Film schrieb. Seine Handschrift ist unverkennbar, da der Film nur so vor rasanten, durchdachten, wortwitzigen Dialogen strotzt.

Auch fürs Auge wird allerhand geboten, da neben Bondbeauty Ursula Andress noch viele andere Schönheiten dem Auge schmeicheln. Und da es im Film praktisch nur um das Eine geht, macht sich ein Haufen heißer Mädels ziemlich gut. Etwas störend ist nur die etwas zu dick aufgetragene Geschichte zwischen Michael James und Carole. Zwar ist dieser Plot unverzichtbar für den Film, doch kommt er doch bisweilen etwas schnulzig rüber. Paradox ist auch, dass Romy Schneider von allen Frauen im Film bestimmt nicht die heißeste ist und ihre Rolle auch nicht die freundlichste. Deshalb ist James Motivation, sie als Frau seines Lebens zu erwählen, schon etwas zweifelhaft und unglaubwürdig.

Wahrhaft genial wird der Film aber erst am Ende, als in einem Lusthotel alle Charaktere aufeinandertreffen. Die Situation ist herrlich verrückt und hätte eigentlich noch viel weiter ausgereizt werden können. Das dämliche Kartrennen, was darauf folgt, ist dann aber doch zuviel des Guten und ein eher unpassender Abschluss für das orgiastische Erlebnis.

"Was gibt's neues, Pussy" ist eine schön prickelnde Komödie, die allen Woody Allen-Fans ans Herz zu legen ist. Selten funktionieren seine Geschichten so reibungslos, wobei hier natürlich die gehörige Portion Sexappeal und die tollen Darsteller den wahren Ausschlag geben!

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