Review

DVD-Covers gleichen irgendwie Plakaten von Parteien vor den anstehenden Wahlen: Es wird viel versprochen und im Nachhinein weiß man, dass die Versprechen nur heiße Luft waren. Die letzte Gurke, die mir die Schuhe ausgezogen hat, war vor kurzem "Villa Captive", der eine Mischung "I spit on your Grave" und "Martyrs" versprochen hat. Davon war natürlich weit und breit nichts zu sehen.
Der nächste Kandidat verspricht SAW im 3. Reich und hört auf den Namen "The Devil´s Rock".  Doch wo die Parallelen zu SAW sein sollen, bleibt wohl das Geheimnis des Regisseurs.

Überraschenderweise bekommt man jedoch ein unglaublich dichtes Kammerspiel geboten. Die Geschichte spielt einen Tag vor dem D-Day und wir sehen, wie Captain Ben Grogan (Craig Hall) und Sergeant Joe Tane (Karlos Drinkwater) abseits der Normandie an einem Strand landen. Den Anfang kann man als gelungen bezeichnen. Er bringt uns nicht nur die beiden Charaktere näher, sondern glänzt auch mit der menschenleeren Location. Man spürt, dass der Tod überall lauert. Die beiden Soldaten entdecken an dieser Küste einen Bunker, aus dem sie Frauenschreie hören. Obwohl sie ein dort stationiertes Geschütz mit Sprengstoff ausschalten sollen, entschließen sie sich spontan nachzusehen, was im Bunker los ist.
Dort angekommen, sind alle stationierten deutschen Soldaten bis auf Kommandant Claus Meyer (Matthew Sunderland) tot, der scheinbar wahnsinnig geworden ist und eine Frau als Geisel hält...

Das ist alles gut und schön, der Anfang an der Küste oder auch die Szenarien im Bunker - ich muss zugeben, bei der vorhandenen Atmosphäre ist es mir kalt den Rücken hinuntergelaufen. Der Bunker wirkt kalt und die herumliegenden Leichen, Leichenteile oder auch nur noch menschlicher Matsch unterstreichen das bedrohliche Ambiente. Auch das folgende Gespräch der Personen ist unglaublich dicht ausgefallen  - die vermeintliche Geisel bekommt man vorerst nicht zu Gesicht.

Wenn dann ca. ab der Filmhälfte das Geheimnis gelüftet wird und "Devil´s Rock" ins Okkulte bzw. Übernatürliche abdriftet, sinkt der Stern am Himmel. Denn was man alles über sich ertragen lassen muss, ist schwer nachvollziehbar. Ich hab kein Problem damit, in Filmen Dämonen als real hinzunehmen. Es geht eher um die menschlichen Protagonisten und ihr Verhalten. Bei weiteren Überlegungen ist es auch schwer zu glauben, dass alle "Krauts" dermaßen blöde waren, dass sie auf diese Art und Weise gestorben sein sollen.
Die Atmosphäre ist zwar noch da, aber es fühlt sich alles etwas gaga an und so plätschert der weitere Handlungsverlauf vor sich hin, ohne dass ich noch wirklich mitfiebern konnte.

Die deutschen Kunden werden auch wieder verarscht und das nicht zu kurz. Denn die deutsche Fassung ist in fast sämtlichen blutigen Szenen gekürzt. Diese zerschnippelte Fassung kommt schon an 20.15 Uhr-TV-Niveau heran und verliert dementsprechend diese unheimliche Bedrohung, die im Bunker liegt.

Fazit:

"The Devil´s Rock" beginnt interessant und vorallem dicht, verscherzt es sich aber in der zweiten Hälfte mit der übernatürlichen Komponente. Obwohl ich spürte, dass hier mal wieder ein Geheimtipp im Player liegt, sättigte mich das Gesamtergebnis dann nichtmals für einen durchschnittlichen Abend vor der Glotze.

Cut: 1/10
Uncut: 4/10

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