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In der Zukunft ist das Eis der Polarkappen geschmolzen, hat die Kontinente überflutet und die gesamte Welt unter Wasser gesetzt (hence the title!). Der überlebende Rest der Menschheit haust auf künstlichen Atollen und kennt festen Boden unter den Füßen nur noch aus Erzählungen. Hartnäckig hält sich allerdings die Legende von einem letzten trockenen Fleckchen Erde namens "Dryland", dessen genaue Lage jedoch niemand kennt, die aber angeblich in Form einer Karte auf dem Rücken der kleinen Enola eintätowiert ist. Das Mädchen gerät zusammen mit ihrer Ziehmutter Helen an den Mariner - einen Mutanten, den eine Laune der Evolution mit Kiemen ausgestattet hat - der die beiden vor dem Zugriff des irren Deacon und seiner Bande von "Smokern" beschützt, die auf der Suche nach "Dryland" über Leichen gehen... Im Entstehungsjahr war "Waterworld" mit Kosten von 175 Millionen Dollar der bis dato teuerste Film aller Zeiten... eine Summe, die damals echt beachtlich gewesen ist, die aber heutzutage gefühlt jeder dahergelaufene Möchtegern-Blockbuster made in Hollywood toppt. Okay, zugegeben: Seinen Ruf als legendärer Mega-Flop hat der Streifen nicht verdient, denn immerhin hat er an den weltweiten Kinokassen nicht gänzlich Schiffbruch erlitten, sondern sein beachtliches Budget ja tatsächlich sogar mehr oder weniger wieder eingespielt, bevor er dann auf Video erfolgreich gelaufen ist und grüne Zahlen geschrieben hat, aber wirklich glücklich kann mit diesem Film dennoch niemand geworden sein... am allerwenigsten Hauptdarsteller und Produzent Kevin Costner, der ob des turbulenten Drehs inklusive abgesoffener Sets im wahrsten Wortsinn seine Felle hat davonschwimmen sehen und deshalb irgendwann den eigentlichen Regisseur Kevin Reynolds gefeuert und selbst das Ruder übernommen hat. Nun ja, er hätte es auch bleiben lassen können, denn mehr als ein verwässertes "Mad Max"-Derivat, das halt eben nur die Highways der australischen Wüsteneien durch einen endlosen Ozean ersetzt und dem man die reingepumpte Kohle beileibe nicht ansieht, ist nämlich nicht dabei herumgekommen. Peinlicherweise sorgt die Chose ob ihres zimperlichen Gewalt-Grades (verständlicherweise, um ein größtmögliches Publikum abzugreifen) und den vielen öden Action-Einlagen dann noch nicht mal für annähernd so viel Entertainment wie zehn bis fünfzehn Jahre zuvor noch ein x-beliebiges Italo-Plagiat à la "The Executor - Der Vollstrecker" für einen Bruchteil der Kosten. Da hilft es dann auch nicht weiter, dass Dennis Hopper - nach seinem memorablen "Speed"-Auftritt im Vorjahr immer noch im Bösewicht-Modus - hier ganz motiviert den Ober-Baddie zum Besten gibt. Alles andere an "Waterworld", der mit seinen 130 Minuten zudem auch schlicht und ergreifend viel, viel, VIEL zu lange läuft (eine ursprünglich von Reynolds favorisierte, frühe Schnittfassung ging angeblich sogar mal an die drei Stunden... oh je!), ist ganz einfach nur erbärmlich langweilig... und das hätte man mal echt auch viel billiger haben können! Fazit: Im wahrsten Wortsinn flüssiger als flüssig... über-flüssig!

4/10

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