Polizeiruf 110: Denn sie wissen nicht, was sie tun (2011)

Bei der Erstausstrahlung sorgte dieser Polizeiruf schon für Aufregung, da er aus Jugendschutzgründen erst ab 22 Uhr gesendet werden durfte. Und für einen deutschen Fernsehkrimi enthält er in der Tat einige heftige Szenen. Diese sieht man, wenn dargestellt wird, wie Opfer eines Bombenattentats nun einmal aussehen. Nicht effekthascherisch sondern realistisch hart und grausam, so dass es einen den Magen umdreht.

Das Erschreckende an diesem Film ist der fesselnde Realismus. Es beginnt, wenn der Polizei eine Warnung vor einer möglichen Bombe in einem Rucksack im Bereich eines Fußballspiels zukommt. Ernst nehmen oder nicht? Keine besonders präzisen Hinweise, alles recht vage... Dann knallt es aber tatsächlich. Während die Ermittler vor Ort Hinweisen auf eine mögliche Folge-Bombe nachgehen, kommt im Präsidium der Krisenstab aus Theoretikern zusammen.

Genau so ist die Realität und dazu gehört auch, dass die Täter aus unserer Mitte stammen. Dieses Szenario ist jetzt 13 Jahre alt und wurde in ähnlicher Form von der Realität mehrfach eingeholt. Erschreckend, wie das heutzutage Alltag geworden ist.

Der Film ist nicht nur bitter, sondern auch superspannend inszeniert und superb gespielt und besitzt absolutes Kino-Niveau. Sicher einer besten Polizeirufe!