3
Als Kirsten Dunst noch jünger war, wurde sie Jahre lang als große Hoffnungsträgerin in Hollywood gehandelt. Doch was hat die Frau schon in Gülle wie dieser mitgespielt! Sofia Coppola glänzt nicht gerade mit ihrem Kinodebüt. Das Jugenddrama mit einem Hauch von Mystery, weil die bleichen Schwestern von nebenan ja angeblich zu engelsgleichen Wesen mystifiziert werden, ist viel zu distanziert, kühl und emotionslos, um aufzuwühlen. Die Girls, um die die Jungs so viel Trara machen, entzaubern sich selbst, als sie sich bei ihrem einzigen Abend in Freiheit völlig normal, ja geradezu abgebrüht verhalten. Und erst ist eine tot, dann plötzlich alle?! Ja, es gibt im Internet diverse Erklärungsansätze und Interpretationen, doch die sind alle kaum brauchbar. Ein zu strenges Elternhaus, fanatisch religiöse Erziehung - das wird alles viel zu lasch dargestellt. Schade um das vergeudete Potential.
8
Mal wieder ein Film der eine neue Idee hat. Halt nicht so wie der Einheisbrei. Es geht im Mittelpunkt um eine Gruppe von Schwestern die unter ihren Eltern leiden. Eine Gruppe Jungs beobachtet sie (auf eine nette Art und Weise) und erzählen rückblickend wie sie die Situation erlebt haben (will nicht zuviel verraten). Die Schauspieler (einige Bekannte) bringen solide Leistungen und schön anzusehen ist der Film auch. Hat keine Längen und man sitzt die ganze Zeit ge- und entspannt vorm Fernseher. Da haben Herr Coppola und seine Tochter ein gutes Drama abgeliefert, zwischendurch darf aber auch mal geschmunzelt werden. Wenn man in "Dramastimmung" ist, ist man mit dem Film bestens bedient. Meine Empfehlung.
6
Virgin Suicides - Verlorene Jugend ist ein in poetisch leichten Bildern geschildertes Familiendrama. Hierbei stehen allerdings oberflächlich schön inszenierte Szenen und hübsch ansehnliche Jungdarsteller mehr im Vordergrund als das offensichtliche Konfliktpotential des Streifens. Fazit: Netter Versuch, ein völlig unbequemes Thema einer Mainstreammasse nahezubringen. Der Film scheitert dennoch, weil er den Zuschauer leer und unbefriedigt zurücklässt und nicht aufwühlend niederstreckt. Die Mehrheit der Zuschauer fragt sich am Ende des Films: "Soll´s das gewesen sein?" Geht bestimmt besser und gehaltvoller ...
5
(Enthält Spoiler!) Eigentlich hat der Film Potential für einen echten Kracher. Leider geht das jedoch mit Fortschreiten des Films völlig baden. Dauernd bekommt man zu hören, dass die Schwestern, die da noch so vor sich hinleben, bald hinne sind. Toll. Wenn dann wenigstens ein richtiges Ende gesetzt würde, vor allem mit Antworten auf die Frage, die sich zwangsläufig stellt: Warum begehen sie Selbstmord? Man wird enttäuscht und stehen gelassen. Aber es ist nicht alles negativ. So ist die Stimmung im Film schon großteils glaubwürdig, auch fängt man an die Mädels zu mögen. Kamera und Schnitt überzeugen meist, die Musik passt auch. Kirsten Dunst als prominenteste Hauptdarstellerin ist wohl der einzig wahre Lichtblick. Am Ende hat der Film aber nicht mehr als Durchschnittsniveau. 5/10 Punkten