Über Dave Bautistas Auftritt in "Wrong Side of Town" hüllt man sich am besten in Schweigen und auch in seiner ersten Hauptrolle vermag der Wrestler nicht zu überzeugen. Allein schon wegen seines muskelbepackten Oberkörpers gibt er fast eine lächerliche Figur ab, besonders wenn er sich schnell bewegen muss. Rennen geht schon zweimal nicht, aber "House of the Rising Sun" ist auch kein Actionfilm, wie man uns beim Label Sunfilm weiß machen will. Brian A. Miller (In the Crossfire) gelingt mit dieser C-Produktion nicht mal der Sprung in die Durchschnittlichkeit, obwohl man überraschend ein paar sehr bekannte Gesichter gewinnen konnte. Neben Amy Smart (Crank, Butterfly Effect) und Dominic Purcell (Escapee, Prison Break) ist auch Workaholic Danny Trejo (Machete, Con Air) an Bord.
Der Ex-Cop Ray Shane (Dave Bautista) verbrachte fünf Jahre im Knast, nun ist er für die Sicherheit des Clubs "House" zuständig. Doch ein paar Maskierte überfallen den Club, wobei der Sohn des Gangsters Carlos (Danny Trejo) getötet wird. Dessen rechte Hand Tony (Dominic Purcell) setzt Ray darauf an die Mörder zu finden. Doch Ray merkt schnell, dass etwas nicht stimmt und so gerät auch seine Freundin Jenny Porter (Amy Smart) in die Schusslinie.
Ein Ex-Cop, der sich damals für seine gesamte Abteilung opferte und in den Knast ging, seine Freundin Jenny hat sich von ihm abgewendet und nun soll er die Mörder des Sohnes eines einflussreichen Gangsters finden. Leider ist das Ganze von Anfang an durchschaubar, wer dieses Spiel inszeniert, ist wirklich nicht schwer zu erraten. Doch die Logik verabschiedet sich total, als man versucht dem Zuschauer eine Erklärung zu servieren. Doch um überhaupt eine zu erlangen, braucht unser Held den ganzen Film. Immerhin gerät er dabei richtig unter Druck, denn Detective Carl Landry (Tim Fields) will Ray hinter Gitter sehen, nebst versuchen Tony und seine Schläger einzugreifen. Ray klappert derweil verschiedene Orte ab und versucht Informationen zu sammeln, manchmal muss er dabei auch Gewalt anwenden. Nebenbei muss er sich mit Jenny versöhnen, so bleiben immerhin die Figuren nicht nur Abziehbilder. In gewisser Weiße fiebert man schon mit Ray mit, wäre nur Millers Inszenierung nicht so dröge. "House of the Rising Sun" hat einen derart montonen Look, außer ein paar brauchbaren Nachtaufnahmen bewegt man sich hier in der untersten Kategorie. Stets treibt sich Ray in heruntergekommenen Gegenden herum, auch der lahme Score vermag dem nichts mehr hinzuzufügen.
Im Endeffekt krankt die Chose auch an Geschwätzigkeit, denn vernünftige Actionsequenzen gibt es gar nicht. Nur unnötige Ermittlungen, die sowieso zu nichts führen, daneben muss Ray nur ein paar Angriffe abwehren. So darf ein wenig gekloppt und geschossen werden, alles auf ganz schwachem Niveau, so etwas wie eine Choreographie schien hier nicht existiert zu haben. Der kurze Endkampf zwischen Bautista und Purcell ist einigermaßen ansehbar, aber ansprechende Szenen hat "House of the Rising Sun" nicht mal im Ansatz zu bieten.
Dabei gibt sich Dave Bautista zumindest Mühe seinem recht sympathischen Charakter Leben einzuhauchen, doch es will nicht klappen. Im Gegensatz zu ein paar Kollegen beim Wrestling hat er null Ausstrahlung und schauspielerisches Talent würde man nicht mal mit der Lupe finden. Dominic Purcell als Fiesling spielt solide, Amy Smart hingegen ist total unterfordert. Danny Trejo hat kaum Screentime, Craig Fairbrass (Far Cry, Bank Job) punktet immerhin mit Charisma.
Bautista sollte es lieber bleiben lassen, mit solchen unterirdischen Filmen wird es sich wohl kaum in die Herzen der Fans bugsieren. Die Story ist von Anfang an durchschaut, die Optik ist karg und langweilig und richtige Actionszenen gibt es gar nicht. Trotz der kurzen Laufzeit von nicht mal neunzig Minuten gibt es etliche Hänger, die restliche Riege spielt immerhin annehmbar.