Orcs - Sie kommen um uns alle zu töten (2011)

Direkt eins vorweg: dieser Film ist ausschließlich für B-Movie-Fans wirklich genießbar. Ich meine: eine Explosion setzt eine Horde Orcs in einem Nationalpark frei, wo sie seit Ewigkeiten von der Welt abgeschnitten ihr Dasein gefristet haben. Da muss ich wohl nicht mehr sagen oder?

Dabei hat der Film durchaus seine Werte. So mangelt es den Schauspielern zwar schon an Ausstrahlung, aber sie mimen trotzdem nicht allzu schlecht. Die Musik kann teilweise gar richtig punkten und die Effekte sind besser als der billige Look des Films befürchten lässt. Ach ja, und die Orcs sind wirklich gut gelungen!

Die letzte halbe Stunde könnte auch noch für Actionfans zumutbar sein, aber die werden dem Film bis dahin wohl kaum solange folgen wollen. Dabei sind die gut 75 Minuten mit wirklich brauchbarem Tempo inszeniert. Hätte er sich nun mit seiner launigen Idee komplett auf Gags und Kurzweil konzentriert, so wäre hier ein wirklich sympathischer kleiner Film zustande gekommen. Leider versucht man sich zwischendurch an Szenen, die wohl der Charakterisierung dienen sollen, die aber eher weniger Sinn stiften. Einiges Wichtige kommt so ziemlich holperig und unmotiviert daher, während Nebensächlichkeiten teils sehr stark fokussiert werden. Und der Humor hält sich sehr zurück, leider!!!

Was bleibt ist ein kurzweiliger aber ziemlich unspektakulärer B-Film, der aber nichts desto trotz gut hergenommen werden kann, um sich einen langweiligen Sonntagnachmittag zu vertreiben. Vorausgesetzt, man erinnert sich dann noch an den Streifen, der schon jetzt in meiner Erinnerung zu verblassen beginnt. Mit großem Herz für kleine Filme gibt es von mir 6 knappe Punkte. Das Mainstreampublikum - allen voran die Leute, die hier fälschlicherweise einen Fantasyfilm erwarten - kann man vor diesem Film nur warnen. Statt Fantasy findet man hier eher die gute alte Backwoodthematik, statt eines Slashers allerdings nur ein etwas halbherziges Komödchen. Schade, hier wurde viel Potential verschenkt, woran wieder mal v.a. das Drehbuch schuld ist, das unpointiert eine unglaubliche Menge an Klischees anhäuft ohne sie auch nur im Mindesten zu brechen und dem es einfach an Witz und Klasse fehlt.

Vielleicht kommt ja demnächst "Orcs auf Hawaii", da könnte man dann einiges besser machen!