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So nu isser endlich da: Minority Report. Die erste Zusammenarbeit von Steven Spielberg, dem erfolgreichsten Regisseur und Tom Cruise, dem erfolgreichsten (NICHT besten) Schauspieler unserer Zeit. Und dann ist die Vorlage auch noch eine Geschichte von Phillip K Dick (Blade Runner). Dementsprechend groß war der Hype, aber ohne allzuviel vorwegzunehmen: Es handelt sich nicht um den Film des Jahrhunderts.
Nun mal ins Detail:
STORY: Cruise spielt den Top-Cop einer "Polizei", die Verbrechen vereiteln, bevor sie geschehen. Dieses bewerkstelligen sie indem sie die Mordvisionen von 3 Wahrsagern aufzeichnen und analysieren. Eines Tages sieht Cruise (übrigens diesmal nicht der strahlende, perfekte Strahlemann) in einer Vision wie er einen Mord begeht. Fortan befindet er sich auf der Flucht vor einer Organisation die er slbst aufgebaut hat.
Meine Meinung:
Im Vorfeld wurde der Film ja teilweise als "Meilenstein" bezeichnet. Diese Erwartungen kann er nicht halten. Zwar handelt es sich erneut um eine Verfilmung einer Story von Phillip K Dick, dessen Geschichten schon für 2 absolute Spitzenfilme also Vorlage dienten (Blade Runner & Total Recall), doch weiss "Minority Report" nicht ganz so zu überzeugen wie oben genannte Filme.
Über weite Strecken des Films wird uns eine neue Version des Überwachungsstaates gezeigt. Jedoch wird die Stimmung nie bedrückend, da man immer wieder durch kleine Gags "aufgeheitert" wird. So richtig überzeugend wirkt die Athmosphäre aber irgendwie nicht. Dies liegt aber nicht unbedingt an Tom Cruise, der zwar keine Meisterleistung abliefert, aber solide spielt, sondern eben an den bereits erwähnten Gags und den teilweise Comicartigen Locations und Actionszenen. Bestes Beispiel sind die Szenen auf den Strassen und der Kampf in der Autofabrik.
Das soll aber nicht heissen, dass es keine Spannung gibt, oder keine gute Action, doch vor Spannung umhauen wird der Film wohl keinen. Von den Actionszenen ist besonders der kleine Shootout in der Autofabrik hervorzuheben.
Sehr gut gelungen sind meiner Meinung nach die Szenen, in denen die Hellseher (sorry der Name den sie hatten ist mir entfallen) bei der "Arbeit" sieht. Hier wird gezeigt, dass sie, obwohl sie menschlich sind, wie Nutztiere gehalten werden.
Bis zu der Stelle an der Anderton den Mord begeht gibt es eigentlich nur solche Kleinigkeiten zu meckern, doch dann gehts los. Die Story wirkt nun von Sekunde zu Sekunde mehr an den Haaren herbeigezogen und endet in einem absolut unglaubwürdigen und kitschigen Ende (aber bei weitem nicht so schlimm wie bei A.I.), in dem sich zuerst Cruise´ Gegenspieler selbst erschiesst, dann das Pre-Crime-Programm beendet wird, die Hellseher weit weg an einen geheimen, friedlichen Platz gebracht werden und zu guter letzt Cruise zu seiner Frau zurückkehrt, die ihn nach dem Tod ihres Sohnes verlassen hat. Zu allem Überfluss ist sie dann auch noch schwanger. Tut mir leid Leute aber gestellter geht es kaum noch. Das einzige was noch fehlt ist ein "...und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute".
Aber Spielberg mag anscheinend Kitsch. Ich glaube Paul Verhoeven hätte den Film in einigen Punkte weitaus besser gemacht (anderes Ende, kein Kitsch, mehr härte und dunklere Athmosphäre). Allerdings finde ich es ist seit Indy 3 der Spielbergfilm der mir am besten gefiel.
Fazit: knapp überdurchschnittlicher Film mit guten Actionszenen, hin und wieder düsteren Bildern, eigentlich guter Story, die leider am Ende stark nachlässt. Schade! Hätte sicher mehr draus werden können. (6/10)

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