Review

Am Valentinstag vor 13 Jahren kam ein Teenagerpärchen an der Lovers Lane um. Dort, wo man sich zum Schäferstündchen im Auto verabredet, ging damals ein Psychopath mit einer Hakenhand um, was zwangsläufig an andere Genrevertreter wie „Majorettes“ oder „Ich Weiß Was Du…“ erinnert. Auch hier soll sich das blutige Morden wiederholen. Die Teenies heute feiern immer noch Valentine mit einer großen Party, wie passend, dass der Killer von einst gerade noch rechtzeitig aus der Psychiatrie entflieht, da ihm offenbar das Essen nicht schmeckte. Durchsichtig wie die Lindenstraße präsentiert sich das Drehbuch, unter den Teenies gibt es die üblichen Beziehungstwists rund um Martin, dessen Mutter damals umkam. Sein alleinerziehender Vater und Sheriff hat es irgendwie mit der Schuldirektorin, deren Mann damals, was für ein Zufall, ebenfalls ermordet wurde. Der billige Gitarrenpop im Hintergrund kündet lyrisch immer wieder von „schlechter Reputation“, was man den stereotypen Abziehbildchen ansonsten nicht anmerken würde. Von den Darstellern kann sich niemand im positiven Sinne profilieren, am besten ist wohl noch Anna Faris ("May") als Scream Queen. Die Story ist eine schlichte Slasher-Variante, die die beiden Kinder der ersten Opfer, also die Außenseiterin und den Obermacker der Schule in den Fokus rückt. Nach verpatztem Anfang, wo die Pappnasen eingeführt werden sollen, zieht das laue Tempo in der Mitte endlich etwas an und offeriert etwas Spannung und etwas Kunstblut. Damit bewegt man sich jedoch stets innerhalb der ausgetrampelten Slasherpfade, der Killer ist entsprechend den Konventionen fast überall gleichzeitig. Die Morde, das Salz in der Schlitzersuppe also, sind leider weder kreativ genug, noch nennenswert blutig (da meistens im Off), um die billige Rahmenhandlung wieder etwas aufzuwerten. Ausnahme ist höchstens eine nette Scheunenszene, bei der die panischen Halbwüchsigen eine Unschuldige, die eh schon aufgespießt ist, über den Haufen fahren. Einige Ansichten der Opfer danach gehören nicht gerade zu den Genrehighlights und der Mc Gyver-Trick, mit dem sich die Teenies aus der Affäre ziehen ist bei „The Hills Have Eyes“ geklaut. Um alle Klischees zu erfüllen gibt es auch noch den Afterschock, um den Plottwist mit der Brechstange herbeizuführen, doch wer erwartet schon bei Regisseur Jon Steven Ward einen Logikkracher. Feiertagsslasher gibt es zuhauf, in Sachen Valentinstag ist „Blutiger Valentinstag“ unbedingt diesem Film vorzuziehen.

Fazit: Über weite Strecke uninteressanter und harmlos daherdümpelnder Einheitsslasher. Mit Ketchup drapierte Teenies sind nicht wirklich witzig oder schockierend. 3/10

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