Stiefeltern zählten schon jeher zu den "ungebetenen Gästen" im Haus - jedenfalls tun sich Kinder meist schwer den Ersatzelternpart zu akzeptieren. Wer kennt diese Menschen schon? Woher kommen sie und welche Intentionen haben sie, gerade die geliebte Mama einem "wegzunehmen"?
Henry Morrisson / Jerry Blake (wie immer er auch heisst, denn er hat keinen Namen) möchte nur eines: die perfekte Familie mit Mutter, Vater, Kind, vielleicht noch einen Hund und ein kleines Häuschen mit netten Nachbarn. Dazu geht er auch über Leichen, denn wenn die Familienidylle durch irgendwas gestört wird, sei es auch in den eigenen Reihen (aufsässige Tochter) o.ä., dann kriegt er einen Kurzschluß im Gehirn und metzelt alle ab. Aber nicht ohne sich vorher eine neue Identität aufzubauen und eine neue Familie zu suchen. Und dies tut er wieder und immer wieder...
"The Stepfather" ist der beste Film der Trilogy und sicher auch einer der besten Streifen um psychopathische Familienmörder. Das liegt vor allem an der großartigen darstellerischen Leistung Terry 0 ´ Quinns als Stiefvater. Sehr diabolisch, sehr normal, sehr undurchsichtig seine Rolle. Aber er schafft es immer wieder zwischen diese emotionalen Schwankungen rüberzubringen und der Zuschauer weiss nie, wie er gleich reagiert. So zieht der Film seine Spannungsmomente weniger aus Mord und Totschlag, denn dem "ganz normalen Wahnsinn" in der ruhigen Kleinstadt.
Auch die restlichen Darsteller können überzeugen, auch wenn manchen Personen leider zu wenig Platz eingeräumt wird und im Nebenplot etwas untergehen wie z.B. der Bruder der Anfangs Ermordeten.
Splattereffekte gibt es so gut wie keine; der Film beschränkt sich in dieser Hinsicht nur auf das hochspannende Finale, in dem zwar ein wenig Blut fließt, dies jedoch ziemlich dezent vonstatten geht. Dennoch läßt sich eine gewisse Härte nicht abstreiten; nehme man den Anfang wo der Psychopath seine abgeschlachtete Familie (samt kleiner Tochter) zurückläßt und den Stepfather - Theme pfeiffend das Haus verlässt oder ein ihm im Weg stehender X mal eine Holzlatte auf die Birne bekommt.
Fazit: Gelungener Auftakt der "Stepfather" Reihe mit einem wirklich brilliant gespieltem Psychopathen!