... Edelmann, genießt in der oberen Gesellschaftsschicht Athens ein hohes Ansehen, denn ob Künstler, Patrizier oder Senatoren, allen wird die Liebe Timons in Form von großzügigen Geschenken und üppigen Festen zuteil und bei ihren privaten Anliegen setzt er sich stets mit all seinem Einfluss für sie ein. Schon bald ist Timon an Freunden und Lobpreisungen für seinen selbstlosen Edelmut reicher als an Gold und Besitz, denn er unternimmt alles, um sich ihrer Treue, welche für ihn wichtiger ist als alles Geld der Welt, gewiss zu sein. Auch durch den skeptischen Philosophen Apemantus (Siegfried Wischnewski) lässt sich Timon die Laune nicht vermiesen und In verschwenderischer Großzügigkeit und weinseligem Müßiggang überhört er nur zu gern die mahnenden Worte seines Verwalters Flavius (Günter Strack), der sich vergeblich bemüht, Timon auf seine strapazierte Buchhaltung hinzuweisen und eines Tages ist es soweit: Timon fällt aus allen Wolken, als Flavius ihm die leeren Schatzkammern, den vollständig verpfändeten Landbesitz und den angehäuften Schuldenberg offenbaren muss. Als schließlich die Gläubiger zu drängen beginnen, ruft sich der verzweifelte Timon seine dankbaren und loyalen Freunde in Erinnerung und beauftragt seine Diener, diese um Unterstützung in Form eines kleinen Almosens zu ersuchen. Als jedoch ein Diener nach dem anderen mit Ausreden vertröstet und obendrein mit "gut gemeinten" Moralpredigten bezüglich seines maßlosen Lebenswandels belehrt wird, bricht für Timon eine Welt zusammen. Enttäuscht und gedemütigt entschließt er sich spontan, all seine zahlreichen "Freunde" unter Vortäuschung von wiedererlangtem Reichtum zu einem letzten Fest zu laden...