Außer der Verkörperung von " Blade " war für Wesley Snipes in dieser Zeit gar nichts los. Die Zeit bis zum zweiten Teil musste überbrückt werden, da kam das Drehbuch zu " Art of War " von Wayne Beach gerade recht. Regisseur Christian Duguay ist bekannt für seine stylische Inszenierung und durfte auf dem Regiestuhl platznehmen, leider zeigt seine Filmographie jedoch einige Schwachpunkte auf, denn einen richtigen Knüller hat er noch nie beim Zuschauer abgeliefert. Auch " Art of War " ist kein Knüller, aber da auch schon 2001 absolute Actionarmut im Kino angesagt ( jedoch nicht ganz so schlimm wie heute ), war man als Fan des Genres hiermit total zufrieden. Außerdem konnte man Snipes mal wieder in einem richtigen A-Actionthriller sehen und das war den Gang ins Kino allemal wert, obwohl dort nur eine gekürzte FSK 16 Fassung gezeigt wurde.
Story:
UNO Agent Neil Shaw ( Wesley Snipes ) gerät in ein Komplott, denn ihm wird auf einmal der Mord am chinesischen Botschafter angehängt, zusätzlich wird sein Partner Bly ( Michael Biehn ) getötet. Shaw kann jedoch fliehen und beginnt den wahren Mörder zu suchen. Zusammen mit der Augenzeugin Julia Feng ( Marie Matiko ) stößt er auf ein Komplott, welches die Zusammenarbeit zwischen Amerika und China torpedieren will. Auch Shaws Chefin Elenor Hooks ( Anne Archer ) scheint einer der Drahtzieher zu sein. Gejagt von allen kann Shaw das Puzzle bald zusammensetzen.
Eines muss man Duguay hier lassen, seine Inszenierung ist ein optischer Leckerbissen und sehr stylisch. Vor allem die Kamerafahrten mit den vielen Panoramabildern sind schick anzusehen, dazu das Spiel mit den vielen bunten Lichtern, welches man besonders während des Vorspanns präsentiert bekommt.
Die Story jedoch versucht mehr zu sein, als sie eigentlich ist. Das Ganze ist spannend umgesetzt, sowie ziemlich wendungsreich, aber in der zweiten Hälfte geht dem Film etwas die Puste aus, aufgrund zu vieler Dialoge und ständigen Erweiterungen der Story, die man gar nicht gebraucht hätte. Dies geht auf Kosten der Action und der Rasanz. Auch weiss der Zuschauer schon recht früh, oder kann sich denken, welches die eigentlichen Drahtzieher hinter dem Anschlag sind. Das arme FBI tappt mal wieder im Dunkeln und Shaw muss dem hochrangigen Capella ( Maury Chaykin ) immer auf die Sprünge helfen, was wieder mal dem typischen Klischee entspricht.
Insgesamt ist aber genug Action vorhanden, vor allem darf Snipes sich hier Martial Arts mäßig richtig austoben und sein ganzes Können unter Beweis stellen, da sticht besonders der schnelle Endkampf hervor. Auch ansonsten präsentiert er sich sehr akrobatisch und darf sich mit vielen Gegner duellieren. Die Stunts sind wirklich gelungen, nur die haushohen Sprünge wirken etwas übertrieben. Daneben gibt es einige kleine Shootouts und Hetzjagden und das ganze Actionpaket kommt auch ziemlich brutal daher. Der Score von Normand Cobeil bietet dafür immer die passende Untermalung.
Wesley Snipes macht seine Sache wirklich gut, cool wie immer und sehr akrobatisch. Mit Michael Biehn hat er einen würdigen Gegner, leider lässt man den Altstars Anne Archer und Donald Sutherland zu wenig Screentime. Cary-Hiroyuki Tagawa füllt seine Rolle bestens aus, genauso wie Marie Matiko als Julia.
Fazit
Sehr stylischer Actionthriller mit guten Darstellern, aber überschätzter Story. Darunter leidet ein bisschen die Rasanz in der zweiten Hälfte, während der Spannungspegel immer recht hoch angesiedelt ist. Die Action ist 1A inszeniert und brutal, wie es sein muss. Von mir gibt es daher 7,5 Punkte.