Review

Vor mehr als 20 Jahren drehte der australische Regisseur John Hillcoat (The Proposition und ganz aktuell The Road) diesen Gefängnisfilm nach einem Drehbuch von Nick Cave.
Ganz im Stile einer Dokumentation handelt die fiktive Geschichte von den Geschehnissen in einem Hochsicherheitsgefängnis in der australischen Wüste, in der die schlimmsten Gewaltverbrecher des Landes einsitzen. Obwohl die Wärter am Rande ihrer Belastungsgrenze agieren, schrecken sie nicht davor zurück, die Gefangenen zu provozieren und zu demütigen. Diese wiederum reagieren dementsprechend wie in die Ecke getriebene wilde Tiere und die Lage eskaliert, als weitere hochgradig gefährliche Verbrecher, unter anderem Drehbuchautor Nick Cave selbst, eintreffen. Diese wiederum werden als vollkommen entmenschlicht dargestellt, so dass man sie sich kaum als Mitglieder einer Gesellschaft vorstellen kann. Die Lage eskaliert schnell und es kommt zu einer Revolte, die sich in einem barbarischen Blutbad entläd.
Den Film anzuschauen ist schon sehr anstrengend, da Hillcoat nahezu alle Grausamkeiten wie Morde,Vergewaltigung und Drogenkonsum dokumentrisch distanziert, aber dennoch unmittelbar zeigt. Dies hinterließ bei mir ein Gefühl von Ausweglosigkeit, da man sich weder mit den Wärtern noch mit den Gefangenen indentifizieren kann.
Beeindruckend ist der Film dennoch, da er innerhalb des Genres des "Gefängnisfilms" neue Wege beschreitet. Zum einen durch den dokumentarischen Charakter und zum anderen durch die vollkommen anonyme und sterile Atmosphäre des Gefängniskomplexes an sich: Noch nie habe ich einen unwirklicheren "Knast" als diesen in einem Film gesehen.
Wer also Gefängnisfilme mag und vor extremen Eindrucken nicht zurückschreckt, möge mal einen Blick riskieren.

8 von 10 möglichen Gitterstäben!!!

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