Das schlimmstmögliche, was Eltern passieren kann, in einer der schlimmstmöglichen Formen. Fassung behalten. Nicht verzweifeln. Nur noch ein Gedanke. Gerechtigkeit! Biest muss sterben!
„Fassung“? Jetzt ist das Urteilsvermögen des Zuschauers gefragt, aber es bleibt wohl bei einer äußerst subjektiven Meinung. Und Chabrol schweift bewusst ab, weg vom Drama, hin zu einer geduldigen, aber dennoch spannenden Wolfsjagd. Und genauso schnell wieder zurück, mit nicht weniger Bedacht. Der Regisseur bricht die Grundfesten des jeweiligen Genres auf. Unser selbstgewählter Jäger bringt sich in eine unaussprechliche Situation. Wie weit kann man für seine Ziele gehen, klare Grenzen überschreiten!? Ab wann geht jegliche Moral verloren, wann wird aus einem Opfer selbst Täter? Spätestens jetzt wird das Gezeigte wohl niemanden vor der Leinwand mehr kalt lassen. Und der Blick in die Augen der Bestie einen genauso erschüttern wie unseren zweifelhaften Helden. Wer kennt es nicht, man hat sich für das Angesicht einer vor der Tür stehenden Situation so viel vorgenommen, und dann kommt alles ganz anders. Mit dem Teufel spielt man keine Spiele. Zudem transferiert uns der Macher direkt ins Bürgertum, der üblicherweise wirkungsvolle Kniff. Ja, eure Nachbarn. Oder gar eure eigene Familie? Schmerz lass nach. Gute Laune? Nicht dieser Film! Auf der Suche nach guter Unterhaltung? Nicht dieser Film!