Der Gott des Gemetzels, im Original „Carnage“, ist eine filmisch umgesetzte Gesellschaftssatire von Roman Polanski basierend auf dem Theaterstück der französischen Dramatikerin Yazmina Reza aus dem Jahre 2011. Ein 76 Minuten langes, psychologisches Kammerspiel, voller messerscharfer Dialoge, gut gewürzt mit exzellenter Situationskomik - Polanski hält der Gesellschaft bewusst den Spiegel vor, wohl wissend, dass hinter der zivilisierten Maske jeder von uns den Gott des Gemetzels anbetet, der eine mehr der andere weniger.
Zwei Elternpaare treffen sich zu einer Aussprache. Vorangegangen ist eine Prügelei der beiden Söhne, von denen einer zwei Schneidezähne einbüßen musste. Die Handlung reduziert sich größtenteils auf das Wohnzimmer, mit kurzen Ausflügen in Küche, Bad und Hausflur. Während dem nun voranschreitenden Schlichtungsgespräch entstehen immer wieder wechselnde Allianzen der wenigstens zu Anfang noch um Diplomatie bemühten Elternteile, die zunehmend im Dialogfeuerwerk am Thema vorbei driften - letztendlich aus einem Gefühlstau von Aggression und Wahnsinn heraus sich der Eskalation auf dem Schlachtfeld der Worte hingebend.
Dank und Verneigung an Herrn Polanski für diese wahre Filmperle unter den ganzen Saws und Hostels und mit Hundefutter und Lebensmittelfarbe herumspritzenden Filmidioten sowie… eine Fl. Mundwasser für Fr. Winslet, zwei Packungen Baldrian für Fr. Foster und eine Fl. Whiskey für Hr. Reilly und Hr. Waltz für ihre Schauspielkunst in dieser rabenschwarzen Komödie.