Ich habe jetzt schon ein paar Filme dieses Jahr gesehen und kann sagen, dass das Jahr 2012 genauso beschissen beginnt, wie das Jahr 2011 aufgehört hat. Ich weiß nicht, ob ich wirklich im letzten Jahrzehnt irgendwie hängengeblieben bin, oder es einfach keine guten Regisseure oder Drehbücher mehr gibt, die man umsetzen kann. Der nächste Rohrkrepierer in Sachen Actionfilm heißt "Tactical Force" mit WWE-Muskelberg Steve Austin. Was noch ein recht ansprechendes Intro bieten kann, bei dem man meinen könnte, die "Police Acadamy"-Reihe würde hier etwas härter fortgesetzt werden, entpuppt sich spätestens in dem Lagerhaus als trashiger Firlefanz.
Aber der Reihe nach: Das vierköpfige Squat-Team um Steve Austin hält es nicht so mit den Vorschriften der eigentlichen Vorgehensweise bei einer Geiselnahme: Das Motto lautet "Hauptsache die Geiseln werden gerettet" und ob sie den Tatort in Schutt und Asche hinterlassen und dabei alle Bösewichte draufgehen ist ihnen schnurz. So werden sie für eine Trainingseinheit strafversetzt - und diese findet in einem alten Lagerhaus statt, mit Kunststoffmunition. Blöd nur, dass zur selben Zeit italienische und russische Gangster sich dort aufhalten und auf der Suche nach einen geheimnisvollen Koffer sind, den der Kleinkriminelle Kenny (Michael Eklund) versteckt hat.
"Tactical Force" beginnt durchaus nett, denn die Action und der unerwartet komische Humor wissen zu gefallen. Doch schon bei der Zurechtstutzung der Truppe beim Sergeant steigt die Anzahl der müden Kalauer beachtlich und bringt das Grundgerüst arg ins Schwanken. Okay, es ist ein B-Film und ich erwarte keinen "Training Day" oder "Nix zu verlieren" und so senke ich weiter meine Erwartungen. Was auf hohem Niveau bleibt, wenn man überhaupt von hoch reden kann, ist die Action. Denn spätestens bei einem Kopfschuss eines Sympathieträgers (mit sehr schlechter CGI) spürt man, dass der Humor gänzlich weichen wird. Nicht das der Film hier und da probiert, mit Pointen oder sonstigen eingestreuten Gags witzig zu sein, aber ich konnte nicht mehr schmunzeln.
Viel schlimmer ist, das mich die ganze Zeit das Gefühl beschlichen hat, dass das Drehbuch spätestens am Set im Lagerhaus flöten ging, und der Regisseur die glänzende Idee bekam: Okay, improvisieren wir den restlichen Film eben. Denn egal was kommt, es ist alles nur noch halbgar. Der Film will witzig sein, ist es aber nicht. Der Film will coole Akteure rüberbringen, aber mit jeder weiteren Minute macht sich jeder mehr zum Deppen. Egal ob Gangster oder Cop. Auch den Actionparts geht zunehmend die Luft aus und wirken zunehmend billiger.
Tja, als i-Tüpfelchen springen Protagonisten wie auch Handlung wie wild im Dreieck ohne Sinn und Verstand - der Film will strange sein, ist aber nur absurd und hohl.
Ich kann nicht viel positives an "Tactical Force" erkennen, nur die Tatsache, dass es im Action-Bereich weitaus grottigere Filme zu bestaunen gibt. Aber was soll ich sagen? Gebt euch die Kanne und genießt den Film?
Nein, sauft nicht für den Regenwald und bleibt trocken. Man kann sich nicht bei jedem Film einen hinter die Binde kippen und zum Spritbruder werden. Für dieses Gebiet sind schon hässliche Frauen erfunden worden.
Überspringt diese absurde Actiongurke einfach, versprochen - ihr habt nichts verpasst.
2/10