Review

Über die Story von „TacticalForce“ lohnt es sich nicht, sich lange auszulassen. Eine 4-köpfige SWAT Einheit wird bei einem Übungseinsatz in einem alten Lagerhaus unfreiwillig in einen Streit unter rivalisierenden Banden um einen mysteriösen Koffer hineingezogen und versucht sich nun aus dieser Misere frei zu kämpfen.
Tactical Force lässt sich mit einem Satz wohl am besten beschreiben: Es hätte so schön sein können.
Warum?
Ganz einfach: Die Ausgangslage für den Film ist simpel aber vielversprechend. Eine simple Story um eine SWAT Einheit, die lieber schießt als zu reden und zwei hünenhafte Hauptdarsteller, die sich im B-Actionfach bestens auskennen und allein durch ihre körperliche Präsenz einen solchen B-Actioner tragen könnten. Aber leider wird daraus nichts. 
Schon der Vorspann, der sowohl die Namen der Protagonisten als auch der Produzenten mit Schussgeräuschen unterlegt auf den Bildschirm ballert ist eher nervig als cool. Und auch wenn man in einem Film dieser Art keine völlig rational handelnden Protagonisten erwartet,gestaltet sich schon der erste Einsatz unseres SWAT Teams in einer Art unrealistisch, dass man geneigt ist den Film auszuschalten. 
Einzig der immer wieder eingestreute Humor verhindert das. Dieser Humor verhilft dem Film auch über die restliche Laufzeit dazu, nicht zum totalen Rohrkrepierer zu werden. Aber da wird ein Geiselnehmer erstmal am Telefon verhöhnt, der Zugriff angekündigt und dann einfach zu viert durch den Vordereingang in den Supermarkt spaziert, als würde man für Omi noch eine Tüte Milch kaufen. „Tactical“ ist hier gar nichts und dämlich ist es noch dazu.
Dieses völlig abstruse Handeln jenseits jeder Vernunft allerdings nervt auf Filmlänge gewaltig, da es selbst für einen B-Actioner dieser Art zu viel des Guten ist.

Nun aber zu dem Grund, aus dem die meisten den Film wohl ansehen werden: Die Action. Die Schießereien sind ordentlich, wenn auch nicht sonderlich spektakulär inszeniert und recht blutig. Das Hauptaugenmerk liegt aber natürlich auf den Faustkämpfen. Im Fall von Steve Austin wird hier meistens mit purer Kraft und Gewalt vorgegangen. Das ist meistens anständig gefilmt, hätte aber durchaus etwas mehr Wucht vertragen können. Michael Jai White glänzt durch seine Beweglichkeit und liefert einige knackige Fights, denen es aber ebenfalls an inszenatorischem Geschick fehlt. Der Rest ist, wie bereits erwähnt OK. Nicht mehr und nicht weniger. Ein paar kleine Explosionen, eine Verfolgungsjagd und einige Shootouts. Solide.
Der Actionanteil hätte allerdings ruhig etwas höher ausfallen dürfen. Vielleicht hätte das den Film noch aufwerten können. Schauspielerisch bekommt man genau das, was man erwartet. Einen Steve Austin, der sympathisch ist und mit stoischer Mine (der einzige Gesichtsausdruck, den er kann) aber ungeheurer körperlicher Präsenz seine Gegner platt macht, einen Michael Jai White, der mit Leichtigkeit den sympathischen aber gewaltaffinen Polizisten mimt und dabei stets eine gute Figur macht und einen Support-Cast, der seine Sache ordentlich, aber ohne aufzufallen erledigt.
Alles in Allem ist Tactical Force ein Film der verschenkten B-Action-Möglichkeiten. Mit etwas mehr Liebe zum Detail in den Actionszenen und etwas weniger dämlichen Dialogen und abstrus handelnden Protagonisten wäre hier ein unterhaltsamer B-Actioner mit wuchtigen Hauptcharakteren drin gewesen.
4 von 10 Punkten für die beiden sympathischen Hauptdarsteller, einige gute Witze und immerhin solide Action.

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