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Ein wohl situiertes Ehepaar, Er Arzt und Sie Klassik-Musikerin, sieht sein Familienidyll bedroht und erwehrt sich auf eigene Faust um den Status Quo zu bewahren. Dass an der misslichen Lage der Familienvater nicht ganz unschuldig ist, passt dabei nicht recht in das Bildungsschichtenselbstbild und muss daher als unglücklicher Unfall verarbeitet werden und hinter der Problemlösung zurückstehen. Vater Jan (Andreas Lust) kämpft dabei mit der eigenen Moral und den Skrupeln der bürgerlichen Existenz. Als er sich - Schuld am Tod eines Jugendlichen - mit Videodrohungen konfrontiert sieht, wendet er sich nicht an die Polizei und öffnet sich zu spät seiner Frau (Sophie von Kessel). So zieht das Unglück natürlich unweigerlich weiteres Ungemach nach sich.

Das erinnert bisweilen frappierend an Haneke ("Caché" lässt grüßen), freilich ohne ganz dessen dramaturgische Tiefe oder atmosphärische Dichte zu erreichen. Dennoch, "Davon willst du nichts wissen" baut seine Spannung peu à peu auf und steuert zielgenau auf das unvermeidliche Ende zu...

Ein sehenswerter Debutfilm mit starken Darstellern, welche allerdings auch die ein oder andere Drehbuch-Länge überbrücken müssen.

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