Durch seinen plötzlichen Tod am 20. Juli 1973 konnte Bruce Lee sein bereits im Herbst 1972 angefangenes Projekt "Game of Death" nicht mehr vollenden.
Der Produzent Raymond Chow beauftragte Robert Clouse, dem Regisseur von "Enter the Dragon", 1977 den Film fertigzustellen.
Da das ursprüngliche Konzept Lees, diverse Zweikämpfe in einer Pagode stattfinden zu lassen, schon von diversen "Bruceploitation" Filmen ausgereizt wurde, schrieb Clouse unter dem Pseudonym Jan Spears eine neue Story für den Film.
Diese neue Story ist nicht gerade innovativ, steht jedoch im Eastern Genre ziemlich gut da.
Da der "echte" Bruce Lee nur am Ende des Films zu sehen ist, wird der Charakter Billy Lo von drei weiteren Akteuren gespielt:
Da ist einmal der Koreaner Kim Tai-Chung, der sämtliche weitere Fights des Films bestreitet. Später trat Kim nicht nur in der Pseudo-Fortsetzung "Game of Death 2" aka "Tower of Death" auf, sondern spielte in dem Van Damme Vehikel "Karate Tiger" den "Geist"! von Bruce Lee.
Als Double Kim Tai-Chungs in den Akrobatikszenen ist Yuen Biao zu sehen, einer der engsten Freunde Jackie Chans und Mitglied der berühmten "Seven Little Fortunes".
Die Dialogszenen bestreitet der chinesische Geschäftsman Chen Yao-Po, der wahrscheinlich wegen seiner "Ähnlichkeit" zu Bruce Lee gecastet wurde.
Der Film beginnt mit einer edel gestalteten Titelsequenz von Christopher Strong III, die von einer genialen Titelmusik, geschrieben von "James Bond" Komponist John Barry, unterlegt ist.
Bald schon kommen Szenen, wo der "echte" Bruce Lee aus seinen früheren Filmen zu sehen ist. Leider sind die meist sehr dillentantisch eingefügt worden. Als Negativ-Höhepunkt ist der "Pappkopf" zu nennen.
Eine bemerkenswerte Szene im Film zeigt, das der Charakter Billy Lo bei Dreharbeiten angeschossen wird. 16 Jahre später wurde Bruce Lees Sohn bei den Dreharbeiten zu "The Crow" auf diese Weise das Leben genommen.
Darauf folgen Szenen, die die echte Trauerfeier zu Bruce Lees Tod zeigen, was eigentlich ziemlich" geschmacksunsicher" ist.
Als ein Pluspunkt des Films kann man den internationalen Flair sehen. Da tauchen neben den US-Schauspielern wie Colleen Camp, Hugh O`Brian und Mel Novak auch die beiden Oscar-Preisträger Gig Young und Dean Jagger auf.
Zu den Highlights des Films gehören ohne Zweifel die von Samo Hung choreografierten Kampfszenen,so zeigen Szenen, wie der Überfall Billy Los in einem Garten in Macau auf Dean Jagger oder auch der Fight zwischen Bob Wall und Samo Hung im Ring eine absolut erstklassige Choreografie.
Einsamer Höhepunkt ist da sicherlich der Fight Kim Tai-Chung/Yuen Biao gegen Bob Wall in der Umkleidekabine.
Ein großes Action Set-Piece ist der Kampf gegen die Motorradgang, in der auch so eine internationale Stuntgröße wie Buddy Joe Hooker beteiligt war. Solche Szenen heben den Film über das normale HK-Kino der damaligen Zeit hinaus.
Und zum Schluss des Films ist dann endlich der "echte" Bruce Lee zu sehen. Seine Kämpfe gegen Nunchaku-Experte Dan Inosanto, Hapkido Meister Chi Hon-Tsoi und dem 2,18 m grossen Basketball Star Kareem Abdul Jabbar sind absolut einzigartig.
Robert Clouse und sein Cutter Alan Patillo schnitten die Fights so, das man Lees Partner Chieh Yuan und James Tien, die im ursprünglichen Konzept wichtige Rollen hatten, nicht mehr sehen konnte.
Bis zum Jahre 2000, also 22 Jahre, kannte man die Fights nur in dieser Form. Erst John Littles Doku "A Warrior`s Journey" zeigte das Material so, wie es Lee ursprünglich intendiert hatte.
Fazit: Der Film ist eine zwiespältige Sache, ein "Guilty pleasure":
Einerseits schlecht eingefügte Szenen der alten Bruce Lee Filme und Doubles, die dem Original nicht das Wasser reichen können.
Andererseits sehr, sehr gute Kampfszenen von Samo Hung, tolle Musik, ein hoher Produktionsstandard um am Ende Szenen, die alle "Bruceploitation" Filme nicht zu bieten hatten - nämlich Szenen, die den "echten" Bruce Lee in niemals zuvor gezeigten Szenen zeigen...