Review

Hier ist er also, nach A Serbian Film der neue Skandalfilm über den "jeder redet". Aber ist er das wirklich? Wird er dem Hype gerecht?

Also, worum geht's... Es geht um Martin, einen kleinen, wirklich unglaublich wiederlichen, dicken Asthmatiker. Er lebt mit ca. 40 immer noch bei seiner Mutter und verdient sein Geld als Nachtwächter in einem Parkhaus. Und genau in diesem schaut er sich jede Nacht(!) The Human Centipede an. Er ist regelrecht besessen von dem Film, sowie der Idee, den Film in die Tat umzusetzen. Seinen eigenen menschlichen Tausendfüssler zu kreieren. Was liegt da näher als die Parkhaus-Besucher zu kidnappen?

Wird er dem Hype gerecht? Ich denke das ist Ansichtssache. Wird im ersten Teil grafisch kaum etwas gezeigt, hält der zweite Teil umso mehr mit der Kamera drauf. Hier spielt sich das ganze einfach nicht nur im Kopf ab, dass da nun ein paar Menschen Arsch-Zu-Mund aneinandergenäht sind und durch die Wohnung krabbeln sondern diesmal sind es 12 Menschen und dazu der wirklich kranke Martin. Er sieht das ganze nämlich nicht nur medizinisch, um etwas neues zu kreieren, sondern um seine sexuelle Lust zu befriedigen... Der ganze Film ist in Schwarz-Weiss gehalten, was mir persönlich gut gefallen hat. Die Gore-Szenen, von denen es im Gegensatz zum Ersten nun sehr viel mehr gibt, sind alle handgemacht und wirklich Top! Vorallem aber möchte ich hier Martin ansprechen... Man ist der Kerl wiederlich! Also ich nehme ihm die Rolle wirklich ab, würde mir so ein Typ auf der Straße begegnen, würde ich ihn wohl - trotzdem ich kein Mensch bin der viel von Vorurteilen hält - genau in so eine eklig-perverse Schublade stecken. Wirklich krank der Typ...

Mein Fazit fällt mir schwer in Worte zu fassen, einerseits ist der Film handwerklich gut gemacht sowie super geschauspielert und wenn man sich vom ersten Teil einen kranken, harten Film erhofft, jedoch nicht bekommen hat, dann wird man wohl mit dem 2. "glücklich" werden. Wer den Ersten schon für krank hielt, sollte einen großen Bogen um den Nachfolger machen. Mir hat der Film - irgendwie... - gefallen, obwohl er andererseits abartig ist. Wie die ganze Idee ja auch schon. Ich mein, wer auf so eine Idee kommt, kann einfach nicht normal sein. Aber was ist schon Normal, wie defniert man das? Ich bin nicht dafür da zu sagen was nun normal ist oder nicht, dass muss jeder selber entscheiden. Aber im Grunde ist es eben nur ein Film. Der - irgendwie?! - unterhalten soll... Unterhalten wurde ich nicht so recht, aber weggucken wollte ich auch nicht. In dem Sinne; die Bewertung spiegelt meinen Eindruck wieder.

7/10 Punkte

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