Obsession - Tödliche Spiele (2011)

"Obsession" ist kein üblicher Spielfilm, sondern eine Aneinanderreihung dreier Kurzepisoden, die nichts miteinander zu tun haben und nur die Thematik gemeinsam haben: Sex, Sucht und Zwangsvorstellungen.

In der ersten Episode geht es um ein Ehepaar, dass obdachlose Frauen von der Straße zu sich nach Hause lockt, um perverse Sexpraktiken zu verüben.
Wäre es ein 90minütiger Film geworden, würde die lange Einführung in Ordnung gehen. Bei einer Kurzgeschichte jedoch ist das Verhältnis etwas zu lang ausgefallen und weiß eigentlich nur durch das nicht vorhersehbare Ende zu überzeugen. Trotzdem ist gerade diese Folge noch ziemlich mainstreamig ausgefallen, denn danach wird es um einiges komplexer:

In Episode 2 experimentiert ein skrupeloser, geldgeiler Arzt mit neuen Medikamenten rum, bei denen er menschliche Versuchskaninchen braucht, um diese Droge überhaupt herzustellen.  Dieses "Medikament" wird ahnungslosen Patienten verschrieben, die mit fatalen Nebenwirkungen konfrontiert werden.
Diese Kurzgeschichte ist überfrachtet mit Charakteren und ich stand lange Zeit auf dem Schlauch, bis ich überhaupt mal den Überblick bekam. Tja, danach war sie schon fast vorbei.

In der letzten Kurzgeschichte geht es um ein Pärchen, das auf krasse Rollenspiele steht. Doch der Mann in der Beziehung (wobei dieser Punkt nach etwas komischen Sexpraktiken nicht ganz geklärt sein dürfte...) verliert schnell das Interesse und fühlt sich zudem noch gedemütigt. Er will die Beziehung beenden - und das auf seine Art.
Diese Story dürfte wohl am besten abschneiden, auch wenn das Ende (wie in Episode 2) relativ leicht vorhersehbar ist.

Im gesamten gesehen verteilen sich drei Kurzgeschichten über 90 Minuten, die irgendwie komplex und überfrachtet rüberkommen und eigentlich nur durch Ekelszenen glänzen können. Auch wenn die Stories frische Ideen bieten, ist mir das dann alles etwas zu verwirrt ausgefallen und mir bleiben lediglich die harten Szenen in Erinnerung.

Diese Kurzfilmsammlung wird aufgrund der Thematik und der krassen Szenen mit Sicherheit Anhänger finden, aber mir hat es nicht sonderlich zugesagt. "Obsession" kann man wirklich nur Leuten empfehlen, die Kurzgeschichten mögen und auf krasse Thematik im Softporno-Bereich stehen.

4/10