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Was mir am Abenteuer des Patriotischsten aller US-Comichelden zu Beginn gut gefallen hat, das ist Zeit, die man sich genommen hat, die Charaktere erst einmal einzuführen und den Zuschauer nicht gleich in ein hektisches und überladenes Actiongetümmel zu stoßen. Ebenfalls klug und positiv sind die Aussagen im ersten Drittel: Es geht um Mut, nicht ums Töten; Und die Bösen sind auch nicht einfach nur wieder die Deutschen oder die Nazis, sondern ganz allgemein alle großen, kräftigen Typen, die glauben, dass sie die Kleineren und Schwächeren beliebig herumschubsen können. Später verkommt das Multimillionenspektakel dann doch zum gängigen Duell zwischen dem konturlosen Strahlemann ohne Furcht und Tadel und einem 08/15-Megalomanen, irrsinnige Retro-SciFi-Technologien natürlich inbegriffen. Hugo "Agent Smith" Weaving ist als eiskalter, arroganter SS-Offizier perfekt gecastet, enttäuscht jedoch als Red Skull.

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Und da ist es dann doch mal soweit. Nicht die Umsetzung, die würde ich als ok bezeichnen, ist schuld an einer weiteren (in der aktuellen Schwämme der) mittelmäßigen Comicverfilmungen, sondern die dünne Vorlage. Captain America ist eine Witzfigur, vom Namen bis zum Outfit,  eine lächerliche Propagandaausgeburt, der die Gegner mit den typischen amerikanischen Attributen in die Knie zwingt, viel heisser Luft, einem aufgeblasenen Ego und einer Menge Pathos und Anabolika.

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