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Polizist Jack Verdon (Ray Liotta) ist ein Frauenheld - zumindest war er das, bis er Ana (Gisele Fraga) kennen lernte und diese dann heiratete. Jack´s zahlreiche Bettgeschichten in der Vergangenheit scheinen ihm zum Verhängnis zu werden. Denn in der Stadt treibt ein Serienmörder (Michael Rodrick) sein Unwesen und tötet gezielt Frauen, mit denen Jack eine Affäre hatte.
Nicht nur  sein Captain (Ving Rhames)  zweifelt an der Unschuld seines Schützlings, sondern auch der herbeigerufene FBI-Agent Vuckovitch (Christian Slater) sieht in Jack den Hauptverdächtigen.
Obwohl Jack niemanden von seinen zahlreichen Affären erzählt hat, scheint der Mörder seine intimsten Geheimnisse zu kennen...

Regisseur Rich Cowan, der eher als Produzent tätig ist und im Durchschnitt alle fünf Jahre mal einen Film auf dem Regiestuhl verantwortet, hat im Vorfeld  mein Interesse geweckt, da die drei großen Namen Slater, Rhames und Liotta mir schon viel Freude im Leben bereitet haben.
Cowan  baut seinen Serienkiller-Krimi behutsam auf, erzählt eine verschachtelte, aber sehr einfach verständliche Geschichte und zeigt nebenher immer wieder Rückblenden zu Jack´s Vergangenheit (nicht nur Rückblenden, wo er am rumlümmeln war, sondern auch aus seiner Kindheit). Atmosphärisch ist Cowan nichts vorzuwerfen, die Charaktertiefe stimmt bei den meisten Darstellern, allerdings fehlt  "River Murders" ein gewisses Quäntchen an Dynamik und Spannung. Ehrlich gesagt sind mir die Füße eingeschlafen.
Rich Cowan verpasst  dem Killer frühzeitig ein Gesicht, so dass der Zuschauer nicht auf Mördersuche geschickt wird, sondern sich mit dem persönlichen Beweggrund beschäftigen muss, der zugegeben etwas mit der Holzkeule aufgetragen wird, dennoch nicht der schlechteste Kniff in der Filmgeschichte darstellt.
Für ein gelegentliches Juhu-Gefühl sorgt Christian Slater in seiner Rolle als zynisches Großmaul. Die Sprüche, die er raushaut, sind mit Sicherheit nicht witzig (und bringen Liottas Charakter mehrmals auf die Palme), treffen aber immerhin mein diabolisches Inneres, dass ich öfters über diese Rolle schmunzeln musste.

"River Murders" fühlt sich wie eine 90minütige Folge von CSI:Miami an, nur eben ohne Pepp. Die Story ist durchdacht, der Twist am Schluss gelungen und zwei gut aufgelegte Darsteller (Slater und Liotta) sind auch mit von der Partie. Doch bringt das alles nichts, wenn lediglich in den  letzten zehn Minuten die Spannungsschraube angezogen wird und der ganze Rest davor lieblos runtergeleiert wird. Ohne die bekannten Schauspieler wäre es ein typischer C-Film für das "hochanspruchsvolle" Abendprogramm auf Tele 5.

Knappe 4/10 Punkte

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