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Mitch (Ryan Reynolds) und Dave (Jason Bateman) sind Freunde seit der Schulzeit. Wie so oft haben sich ihre gemeinsamen Wege in den letzten Jahren jedoch getrennt.

Während Dave ein erfolgreicher Anwalt, verheiratet und Vater von drei Kindern ist, fristet Mitch ein Single-Dasein und arbeitet als Schauspieler. Als die beiden Freunde mal wieder zusammen ausgehen endet der gemeinsame Abend vor einem Brunnen, in den beiden hineinpinkeln während sie einander für ihr augenblickliches Leben beneiden.

Am nächsten Morgen steckt Mitch in Daves Körper, Dave in Mitchs und der Brunnen wird abgerissen. Den beiden Freunden bleibt also vorerst nichts anderes übrig als das Leben des jeweils anderen zu erkunden, genießen und das bestmögliche aus der Situation zu machen.

David Dobkins Film „The Change-Up“ ist mal wieder eine typische Body-Switch-Komödie geworden, die ihre Protagonisten mittels einer magischen Komponente die Körper tauschen lässt um das vermeintlich bessere Leben des Anderen am „eigenen“ Leib zu erfahren.

Filme mit dieser Grundprämisse sind mittlerweile absolut nichts Neues mehr. Vor Jahrzehnten gab es ein kleines High in Form des Streifens „Big“ mit Tom Hanks, gefolgt von diversen namenlosen storytechnischen Nachahmungstätern. Inzwischen sind aber nahezu zwanzig Jahre vergangen und alle paar Jahre erreicht ein Film mit diesem Thema die hiesigen Kinosäle.

„The Change-Up“ unterscheidet sich in seinem Grundgerüst kaum von allen ähnlich gelagerten Filmen der letzten Jahre. Der einzige wesentliche Unterschied scheint mir zu sein, dass die Gags derber angelegt sind und eindeutig unter die Gürtellinie zielen.

Tatsächlich zünden einige dieser Gags dann auch, obwohl sie nicht gerade innovativ sind. Dadurch lassen sich die ersten knapp 2/3 der Spielzeit auch leidlich ertragen. Danach kommt wieder einmal das unvermeidliche und vorhersehbare moralische Dilemma unserer Helden zum Tragen.

Der anfänglichen Unbeholfenheit im fremden Körper folgt die Phase in der das Leben des besten Kumpels so richtig genossen wird und man dem eigenen Charakter fremde Eigenschaften entdeckt. Unweigerlich landet man in derlei Filmen dann an dem Punkt, wo die Protagonisten einsehen, dass es nun Zeit wird mit den neuen Erfahrungen ausgestattet zurück in den eigenen Körper zu kehren und als besserer Mensch das alte Leben wieder aufzunehmen.

Sorry, aber das ist sowas von ausgelutscht, dass es nicht nur gnadenlos langweilt, sondern beim zuschauen nahezu Schmerzen verursacht. Das Script der beiden Autoren Scott Moore und Jon Lucas ist mal wieder ein typisches Beispiel für den nicht enden wollenden Kreislauf inspirationslos recycelter Drehbücher, die auch nicht das kleinste Risiko eingehen wollen.

Was wäre zB. wenn Dave als er in Mitchs Körper steckt mit dessen Frau schlafen würde? Was wenn Mitch und Dave beschließen würden ihre Leben in Körper des jeweils anderen weiter zu leben und damit ihre ganze Umwelt verarschen würden? Böses Gedankengut – zumindest für eine US-Komödie aus einem der großen Mainstream-Studios.

Sollte man an den Gags gefallen finden, dann dürfte spätestens ab der 70. Spielminuten Schluss mit unterhaltsam sein und die moralinsaure Langeweile macht sich breit. Eine Langeweile, die dann gut 40 Minuten anhält ehe endlich der erlösende Abspann über die Leinwand flimmert.

Technisch und darstellerisch gibt es an „The Change-Up“ so gut wie nichts auszusetzen. Die beiden Hauptdarsteller Bateman und Reynolds kommen dabei sogar recht sympathisch über die Leinwand. Aber all das hilft nicht gegen eine überraschungsarme Handlung, die zudem noch um mindestens 20 Minuten zu lang ist.

Fazit: „The Change-Up“ dürfte für Freunde des etwas derberer Humors teilweise ganz unterhaltsam sein. Dies soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Film komplett überraschungsarm, vorhersehbar und leider auch gegen Ende hin viel zu lang ist (5,5 von 10 Punkten).

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