Drehbuchautor David Heisserer schrieb auch schon die Screenplays zu "The Thing" und dem neuen "A Nightmare on Elm Street" und auch der "Final Destination"-Reihe hilft er wieder auf die Füße. Der Vorgänger ist also deutlich das schwächste Glied in der Kette, hier geht es wieder aufwärts, die Regeln verändern sich ein wenig, im Finale gibt es eine böse Überraschung, doch ansonsten bleibt alles beim Alten. Erneut mordet der Chef höchst persönlich und im Endeffekt liegt das Hauptaugenmerk auf den zugegeben sehr kreativen Tötungen, die natürlich auch äußerst brutal und plötzlich kommen. Steven Quale (Aliens der Meere, Superfire) hat zwar nicht unbedingt viel Erfahrung, aber ein erstaunlich gutes Timing für Action, Spannung und natürlich den grimmigen Humor. "Final Destination 5" ist absolut nichts für Feingeister und für Kenner storytechnisch keine Offenbarung. Dennoch vermag das fiese Ende zu begeistern, auch da die Geschichte so mit dem Original verknüpft wird. Also eigentlich haben wir es hier mit einem Prequel zu tun, rund 40 Millionen Dollar hat man hierfür verpulvert und natürlich wurde wieder in 3D gedreht, was auch den zwei Jahre zuvor entstandenen Vorgänger ansehbar machte. Hier gibt es noch mehr und vor allem noch bessere 3D-Effekte, dies beginnt schon beim (überlangen) Vorspann.
Eigentlich sollte es nur ein Betriebsausflug werden, doch der junge Koch Sam Lawton (Nicholas D´Agosto) hat plötzlich eine Art Vision, dass die bevorstehende Hängebrücke zusammenbricht und fast alle in den Tod reißt. Es gelingt ihm seine Freunde und ein paar andere aus dem Bus zu retten, denn das Unglück tritt wirklich ein. Aber damit befinden sich die Überlebenden noch lange nicht in Sicherheit, denn einer nach dem anderen stirbt auf mysteriöse Weise. Und was weoss der seltsame Gerichtsmediziner William Bludworth (Tony Todd)?
Das typische Schema eines Slashers ist unsterblich, weil es in einigen Elementen immer variiert. Hier gibt es keinen Killer mit Maske und auch die Todesarten sind sehr abwechslungsreich und schön fies. Etwas störend dabei ist, dass sehr viel CGI ins Spiel kommt, aber die Animationen sind recht brauchbar und stören den Filmgenuss kaum. Und eine kleine Änderung ist Heisserer hier wirklich gelungen, denn man kann sein Leben gegen das eines anderen tauschen, um dessen restliche Lebensjahre einzuheimsen. So sterben hier nicht nur die acht Überlebenden, sondern auch völlig Unschuldige.
Bei den Charakten sind aber die üblichen Schwächen zu verzeichnen, denn richtig sympathisch ist nur Koch Sam, mit dem restlichen Junggemüse lässt sich nur schwer mitfiebern. Sein bester Kumpel Peter Friedkin (Miles Fisher) macht immerhin noch eine Wandlung durch und wird gegen Ende zu einer echten Gefahr. Das Highlight sind natürlich die Tötungen und hier war man erneut kreativ. Hier wird ein Kopf zermatscht, oder durch einen Schraubenschlüssel gespalten, Leiber werden aufgespießt und richtig fies ist auch die Laser-OP am Auge. Manchmal bereitet Quale die Morde spannend vor, ein anderes Mal geht es wieder so plötzlich, dass man fast zusammenzuckt. Etwas nervig hingegen ist die Lovestory zwischen Sam und Molly (Emma Bell), desweiteren ist die Figur des Agents Jim Block (Courtney B. Vance) ziemlich überflüssig.
Wie bei den Vorgängern greft man größtenteils auf unbekannte und junge Schauspieler zurück, wobei alles im durchschnittlichen Bereich bleibt. Schade, dass ein Tony Todd (Candyman´s Fluch, Hatchet) nicht mehr Screentime hat.
Die Macher scheinen es sich zu Herzen genommen zu haben, dass "Final Destination 4" nicht der richtige Weg sein kann. Im Grunde genommen bleibt das Schema gleich, aber die wenigen Änderungen peppen die Story gleich auf. Bei den Tötungen lässt man sich erneut nicht lumpen, auch wenn viel CGI ins Spiel kommt. In 3D macht dieser schwarzhumorige Film richtig Laune, obwohl man nicht alle Schwächen übertünchen kann. Doch insgesamt bleibt ein unterhaltsames Sequel mit durchschnittlichen Darstellern und einem schön garstigen Ende.