Review
von mülltonne
Eine Hommage voller Zitate und sonst nix, leider!
"The Sleeper" der Titel von Justin Russels Hommage an den guten alten 80´s Slasher kann man zwangsweise doppeldeutig sehen, allen voran wenn man Probleme beim Einschlafen hat und nicht immer Tabletten einschmeißen möchte. Eines der Mankos dieses kleinen an 13 Tagen runtergekurbelten Stück Films, was allerdings in Sachen Kamera, Ausleuchtung und Sound mehr als überzeugen kann und ganz klar zeigt, wie sehr Russel dieses Subgenre mag und liebt. Dem entgegen steht allerdings eine fade Handlung, die mehr eine Aneinanderreihung von Dialog - und Mordszenen ist und mehr auch nicht. Das Final Girl Amy, was erst im ersten Semester ist, möchte in einer Studentenverbindung aufgenommen werden, die nur aus adretten Mädels besteht und geht auf eine derer Partys, die allerdings keine ist. Zu diesem Augenblick fängt der ach so gruselig, lustige Killer an ein Mädel nachdem anderen, aus der Handlung zu killen und bevor dies geschieht, kündigt er es per Telefonat an. Problem allerdings, das der gute Mann nicht ernst genommen wird und die Mädels auch nicht vermisst werden, weder von den anderen Flachbrettfiguren noch vom gemeinen Zuschauer. Sie gehen einem eher am Popo vorbei und damit hat der Film quasi die Chance vermurkst, überhaupt einen relativ interessanten Charakter aufzufahren was ebenso für die wenig überzeugend handelnden Cops gilt, die in der letzten halben Stunde auftauchen, um dann den Bodycount noch ein bissl zu erhöhen. Der Bodycount ist für eine Slasherhommage mehr als ordentlich und die wenigen Goreeffekte können sich doch sehen lassen, wobei sich hier ein recht indiskutabler Enthauptungseffekt a la "Sleepless" (Dario Argento) eingeschlichen hat, der aber nicht schlimm ist, wie gedacht. Die restlichen Effekte gehen in Ordnung, wobei die Morde nicht sonderlich kreativ sind, trotz wechselnder Werkzeuge. Allerdings scheint der Killer, nen Zimmermannshammer zu bevorzugen, der schon im Intro was 1979 spielt zuschlägt und dann nach dem klassischen Vorspann landen wir schon im Jahr 1981. Damit hat die Exposition inhaltlich nix mit dem Verlauf der eigentlichen Handlung zu tun, man brauchte halt irgendein erstes Opfer und mehr nicht. Selbstzweck ich hör dich trapsen. Der BPJM hatte das mal wieder nicht gepasst und so wurde der Film schon 2012 einkassiert und auf Liste B gesetzt. Von der Gewalt her, sollte man ihn nicht mit "Hatchet" oder "Laid to Rest" vergleichen, wobei es schon recht blutig wird, aber insgesamt irgendwie auch handzahmer. Daher wird die dt. VÖ unter dem geilen Titel "College Killer" auch alle Kills vermissen lassen und ist dennoch FSK 18!!!!
Die Musik der Band Gremlin???? darf allenfalls klar als Referenz an Goblin gesehen werden, sorgt allerdings auch für die nötige Atmosphäre, während der Spannungsbogen sehr leidlich daherkommt.
Fazit: Unterdurchschnittlicher Versuch einer Slasherhommage, die bis auf Gelabber und ein bissl Gekille nicht zwischendrin bietet! Handwerklich allerdings auf einen extrem guten Niveau!
4 von 10 blasse Augen