Review

Vorwort:
In Zeiten der Finanzkrise geben Bankangestellte eine gute Zielscheibe ab um an ihnen die Wut und den Frust auszulassen. Im klaustrophobischen Thriller „ATM" müssen eben jene für das perverse Spiel eines vermummten Psychopathen herhalten. Ob es sich Lohnt sein letztes Erspartes in die DVD zu investieren?

Inhalt:
Auf dem Heimweg nach der betrieblichen Weihnachtsfeier fahren die drei Bankangestellten David, Emily und Corey bei einem ATM, einem Container mit Bankschalter, vorbei. Im Innern des Komplexes angelangt, versperrt ein mit Kapuzenjacke vermummter Mann ihnen den Weg nach draußen. Nachdem dieser einen unschuldigen Passanten demonstrativ zu Tode prügelt ist klar: Vor dem Container lauert der Tod.

Kritik:
Sympathieträger sind die drei Hauptdarsteller allesamt nicht wirklich. Einzig die schüchterne Emily ist erträglich. Sie reflektiert zwar den Stereotypen der unschuldigen, süßen Maus, stört aber nicht weiter mit ihrem Auftreten. Also, wieso mitfiebern? Vor allem wenn die Drei mit grenzdebilem Handeln jeder menschlichen Logik trotzen? Das weiß ich auch nicht so wirklich. Anscheinend geht es trotzdem.

Den spannend ist der Streifen allemal. Auch wenn ich zigmal den Bildschirm anschreien musste um die Drei aufzufordern endlich mal geschlossen abzuhauen oder gemeinsam als Gruppe dem bösen Mann entgegenzutreten. Der begrenze Schauplatz, bestehend aus dem ATM Container und dem spärlich ausgeleuchteten Parkplatz geben das perfekte Setting. Ein richtiges Kammerspiel wird trotz der Isolation nicht geboten. Das könnten die Mimen auch gar nicht tragen. Außerdem möchte „ATM" auch nicht mehr sein als er ist. Ein spannender Thriller.

Logisch ist in diesem Film eigentlich nichts. Lediglich der Killer handelt klug und überdacht, was sich vor allem am Ende nochmal herauskristallisiert. Es ist nichts wie es scheint, obwohl es genauso ist. Mehr sei zum gelungenen, wenn auch abruptem Ende nicht gesagt.

Wer Gore erwartet, ist hier falsch. Aber genau das tut dem Film gut. Die eine oder andere Gewaltspitze hätte dem Film zwar nicht geschadet, doch auch ohne sind die Ableben intensiv und schockierend. Hier sei die Strangulierungs-Szene genannt. Diese hinterlässt ein ungutes Gefühl in der Magengrube, auch wenn der Zuschauer direkt ahnt, dass hier was nicht stimmt.

Fazit:
Dumm und Dümmer war gestern. In Sachen Hirnlosigkeit machen die Protagonisten Romero‘s Zombiehorden erhebliche Konkurrenz. Trotzdem funktioniert der Streifen. Schließlich würde „ATM" lediglich eine 10 Minuten Laufzeit aufweisen, würden die Charaktere logisch handeln. Somit sind wir froh darüber und erfreuen uns an ca. 80 Minuten solider, kurzweiliger Unterhaltung. Netter Thriller/Horror/Psycho-Genrebeitrag.

6 / 10 Pkt

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